Landespolitik

Blanik tritt als Tiroler SPÖ-Chefin zurück, Dornauer übernimmt

Elisabeth Blanik.
© TT/Rudy De Moor

Die Lienzer Bürgermeisterin Elisabeth Blanik gibt den Parteivorsitz in der Tiroler SPÖ ab. Georg Dornauer wurde vom Landesparteivorstand zum geschäftsführenden Parteichef bestimmt.

Innsbruck – Eigentlich hätte der Landesparteitag der Tiroler SPÖ schon am vergangenen Samstag stattfinden sollen. Doch wegen der Rochaden auf Bundesebene von Christian Kern auf Pamela Rendi-Wagner wurde er bereits im Vorfeld auf Februar verschoben. Das dürfte Elisabeth Blanik auch dazu bewogen haben, die, wie sie sagt, „Phase zwei des Erneuerungsprojekts“ in der Tiroler SPÖ schneller als vielleicht geplant auf Schiene zu bringen. Im Oktober 2016 übernahm die Lienzer Bürgermeisterin eine orientierungslose Partei, zwei Jahre später steht die Sozialdemokratie wieder auf zwei festen Beinen. Die Gemeinderatswahlen in Innsbruck waren zwar ein Tiefschlag, „doch das junge Team im Landtag hat sich sehr gut eingearbeitet“. Und so informierte Blanik die Funktionäre Montagfrüh von ihrem Rückzug, am Abend stand bereits der Nachfolger fest: ihr Parteivize und Sellrainer Bürgermeister Georg Dornauer (35).

Überraschend klar wurde Dornauer mit 15:1 Stimmen zum geschäftsführenden Parteichef gewählt. Und Blanik lässt keine Zweifel offen, dass er beim Parteitag im Februar auch mit großer Mehrheit zum offiziellen Parteivorsitzenden bestimmt wird. Unabhängig davon, ob es einen Gegenkandidaten gibt oder nicht. Denn nicht alle Herzen fliegen Dornauer zu, mit der Innsbrucker SPÖ verbindet ihn so manches Scharmützel.

Blanik selbst hakt ihr Projekt als „gelungen“ ab. Sie habe die Tiroler SPÖ in ruhiges Fahrwasser gebracht, zwei Wahlen erfolgreich geschlagen und einen Generationenwechsel eingeleitet. Dornauer ist das Gesicht dafür. Den Klubvorsitz wird Blanik allerdings erst nach dem Parteitag an Dornauer abgeben, der wird aber bereits die Budgetrede im Dezember-Landtag halten.

Vor seiner Wahl im Parteivorstand wurde einiges geklärt. Auch so manche flapsige Bemerkung Dornauers, die einigen Funktionären in der Vergangenheit sauer aufgestoßen ist. „Das ist geklärt, als Parteivorsitzender bin ich mir meiner Verantwortung bewusst, der Korridor ist ein schmälerer.“ Mit Respekt und Demut tritt er seine Funktion an, die Partei will er Mitte-links positionieren. Die Erneuerung solle zugleich in Innsbruck greifen, hier dürfte der neue Chef beim Stadtparteitag im Herbst 2019 Stadträtin Elisabeth Mayr vor den Vorhang holen. Eine urbane, linke, liberale Politik zu machen, die auch die Menschen im städtischen Raum anspricht, ist Dornauers Ziel.

Seiner Vorgängerin Elisabeth Blanik, die Abgeordnete bleiben wird, zollte der designierte Vorsitzende Respekt und Anerkennung: „Weil du die SPÖ aus einem Tief herausgeholt hast.“ (pn)

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