Causa Anzengruber: Sesselrücken und Burgfriede in der Stadt-VP
Christoph Appler ist der neue starke Mann in der Stadtpartei. Er wird Klubobmann und übernimmt vorerst bis zum Parteitag auch die Funktion als Stadtparteiobmann.
Innsbruck –Wochenlang gärte es intern. Seit Tagen wurde (auch öffentlich) gestritten. Gestern wurde der Streit in der Innsbrucker ÖVP dann kurz nach 19 Uhr gegenüber der Presse für beendet erklärt. Und man präsentierte gleich den neuen starken Mann: Christoph Appler. Er rückt in den Gemeinderat nach. Wird Klubobmann und geschäftsführender Stadtparteiobmann.
Der Reihe nach: In den vergangenen Tagen wurde – auch auf Druck der Landespartei – an der Lösung gearbeitet. Möglich macht die Rochade eigentlich GR Birgit Winkel. Sie hat sich offiziell beurlauben lassen. Damit rückt Appler in den Gemeinderat nach. Dort wird er bereits morgen an der Sitzung teilnehmen und auch gleich seine neue Funktion als Klubobmann antreten. Nicht nur das: Appler (er war in der vergangenen Periode schon GR) wird geschäftsführender Obmann der Stadtpartei und soll mit dem bisherigen KO Hannes Anzengruber einen Stadtparteitag am 24. Juni vorbereiten. Dieser soll ein „Neustart in personeller Hinsicht“ sein, wie der bisherige Stadtparteibobmann Vize-BM Franz Gruber erklärte.
Alles eitel Wonne also? Wohl nicht. Doch nach außen hin strich man gestern dann mehrfach das „Gemeinsame“ hervor. Die Rochade wurde im Parteivorstand mit nur einer Gegenstimme abgesegnet. Und sei „über die Bünde hinaus eine gute Lösung“, wie Gruber erklärte. Auch Anzengruber, an dessen Alleingängen es sich ja spießte und dem Teile des Klubs die Gefolgsschaft verweigerten, wollte nicht mehr zurückblicken. Er habe viel Zuspruch erhalten in den vergangenen Tagen und wolle mithelfen, die Partei gemeinsam mit Appler in die Zukunft führen. Appler sah die Entscheidung als „Startschuss für einen Neuanfang“. Er wolle die Partei in „ruhigere Fahrwasser“ führen. Ob er im Juni dann auch als Stadtparteiobmann kandidiert, ließ er gestern offen. (mw)