Bezirk Kitzbühel

St. Johann verschärft die Gangart beim Leinenzwang

Gassigehen mit Hund ist in St. Johann kein Problem: Im Großteil des Ortsgebietes herrscht aber Leinenzwang und die Hinterlassenschaft des Vierbeiners muss natürlich ordnungsgemäß entsorgt werden. (Symbolfoto)
© iStock

Ab 8. März dürfen Hunde auch im Bereich der Reither Ache nicht mehr frei laufen. Bergwächter haben bereits die ersten Sünder angezeigt.

Von Michael Mader

St. Johann i. T. –In weiten Teilen des St. Johanner Ortsgebietes gibt es eine Leinenpflicht für Hunde. In der jüngsten Gemeinderatssitzung ist das Gebiet jetzt noch einmal erweitert worden – und zwar bei der Reither Ache. „Mit den Grundstücksbesitzern in diesem Bereich ist das besprochen worden“, erklärte Bürgermeister Stefan Seiwald. Prinzipiell sei es so, dass es beim Thema Hund ein paar Strömungen gebe, die nicht in Ordnung seien. „Die Situation in St. Johann ist wie in fast allen Orten eine dramatische. Wir haben Verordnungen und Regelungen, aber ganz, ganz viele halten sich nicht daran.“ Es habe im vergangenen Jahr auch viele Versuche der Aufklärung und Aufrufe gegeben, aber das Ganze sei fast eskaliert. Wie berichtet, drohten Landwirte wegen des vielen Hundekots auf ihren Feldern, die Grundstücke für Langlaufloipen nicht mehr zur Verfügung stellen zu wollen.

Dass das Thema heiß ist, zeigte auch die kurz aufgeflammte hitzige Diskussion im Gemeinderat zwischen den beiden Hundebesitzern Bürgermeister Seiwald (ÖVP) und Gemeinderat Robert Wurzenrainer (FPÖ), als Seiwald von katastrophalen und lebensbedrohlichen Zuständen auf den Feldern durch den Hundekot sprach. Wurzenrainer wollte wissen, was da lebensbedrohlich sei, und er könne sich bei der derzeitigen Schneelage nicht vorstellen, dass Hunde in die Felder machen – und in Bezug auf die Leinenverordnung: „Für Hundehalter ist das eine Strafe. Wenn ich mitten im Ort wohne, brauche ich 30 Minuten, bis der Hund frei laufen kann.“

Die parteifreie Gemeinderätin Claudia Pali regte an, ähnlich wie in Saalfelden eine eigene, eingezäunte Hundewiese einzurichten, die mit einem Chipkartensystem betreten werden kann.

Die Ausweitung des Leinenzwanggebiets sei gerechtfertigt, es komme vermehrt zu gefährlichen Begegnungen in diesem Bereich, meinte Seiwald: „Ein verantwortungsbewusster Hundebesitzer nimmt seinen Hund sowieso an die Leine.“ Natürlich brauche es auch Gebiete, wo kein Leinenzwang bestehe. Seit die Bergwacht die Überwachung übernommen hat, habe es schon Anzeigen gegeben, wurde im Gemeinderat berichtet. Übrigens werden auch Gäste zur Kassa gebeten, zumindest solche, mit deren Land es einen entsprechenden Staatsvertrag gebe.

Mit der Enthaltung von Wurzenrainer bei der Abstimmung wurde die Erweiterung des Leinenzwanggebietes durch alle anderen Mandatare beschlossen.

Verwandte Themen