Blockade in Innsbruck bremst den MCI-Neubau
Schon längst sollte eine vorliegende Grundsatzvereinbarung zwischen Stadt und Land unterzeichnet werden. Doch Bus-Theater zieht alles in die Länge.
Innsbruck –Irgendwie läuft es ziemlich unrund in der Landeshauptstadt Innsbruck, wenn es um die Busparkplätze im Zusammenhang mit dem Neubau des Managementcenters Innsbruck geht. Das Land hat im Vorjahr wegen einer drohenden Kostenexplosion auf 132,5 Mio. Euro das Vorhaben gestoppt, für den jetzt geplanten Neustart mit dem wettbewerblichen Dialog für das MCI benötigt es auch die Stadt. Zumindest eine Übereinkunft darüber, dass das Managementcenter samt Pkw-Tiefgarage ausgeschrieben werden kann und es nicht nachträglich zu unvorhergesehenen Veränderungen kommt. Die Grundsatzvereinbarung liegt jedoch auf Eis, weil die Stadt noch mit einer Einigung über die künftigen Busparkplätze ringt.
Bis Mitte August möchte jetzt Bürgermeister Georg Willi (Grüne) die Anmietung eines rund 4000 Quadratmeter großen Teilbereichs des Hofgarten-Gärtnerei-Areals auf 15 Jahre und für 35 Busse über die Bühne bringen. Doch der Widerstand dagegen wird immer größer. Nicht nur „Für Innsbruck“ von Vizebürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer oder die FPÖ sprechen sich nach wie vor für das alte Projekt einer Bus-Tiefgarage aus, Innsbrucker Wirtschaftskreise forcieren diese Idee ebenfalls. Freitag preschte pikanterweise der ÖVP-nahe Management Club Tirol vor. Die als österreichweites Netzwerk von Führungskräften bezeichnete Organisation sieht eine „Bustiefgarage als Chance für die Stadt Innsbruck“. Die Innsbrucker ÖVP unterstützt hingegen die oberirdische Variante von BM Willi.
„Über die touristische Bedeutung des Busparkplatzes ist sich wohl jeder im Klaren, mit der Errichtung einer Bustiefgarage kann die Stadt aber mehrfach positive Akzente setzen“, sagt der Obmann des Management Clubs, Helmut Lutz. Eine Entflechtung der Zu- und Abfahrten, die Errichtung eines Zu- und Abganges direkt zum Hofgarten oder die Nutzung des Daches der Tiefgarage seien nur einige Beispiele dafür. „Die Politik hat auch die Verantwortung, Fakten auf den Tisch zu legen. Was kostet die Tiefgarage? Welche Vor- und Nachteile hat sie aufzuweisen? Wie kann die Tiefgarage ein Startschuss für das überfällige Verkehrs-Logistikleitsystem in der Innenstadt sein?“, fordert Lutz endlich Antworten von der Stadtpolitik.
Ähnlich argumentiert NEOS-Gemeinderätin Julia Seidl. Die Bürger hätten nämlich ein Recht auf transparente Kommunikation zur Höhe der Kosten für die Stadt Innsbruck beim MCI-Neubau. Sie drängt auf eine umfassende Information über die Projektbestandteile und die damit verbundenen Kosten. „Die Kostenwahrheit ist den Bürgern zumutbar“, betont Seidl.
Die Kosten für die Bustiefgarage wurden in der Vergangenheit jedoch jenseits der 20 Millionen Euro beziffert. Für die oberirdische Gestaltung der neuen Busparkplätze rechnet Willi mit rund zwei Millionen Euro an Investitionskosten. (pn)