Bundesliga

Last-Minute-Pleite für Rapid beim WAC, Salzburg schlägt die Austria

Die WAC-Kicker jubelten über den 3:1-Sieg gegen Rapid.
© APA

Aufsteiger Hartberg hat seine Siegesserie auch im Auswärtsspiel der 14. Fußball-Bundesligarunde gegen Mattersburg prolongiert.

WAC – Rapid 1:3

Für Fußball-Rekordmeister Rapid hat es im Kampf um einen Platz in der Bundesliga-Meisterrunde den nächsten Rückschlag gegeben. Die Hütteldorfer verloren am Sonntag auswärts beim WAC aufgrund zweier später Gegentreffer mit 1:3 und konnten nach dem 2:2 in Altach wieder nicht voll punkten. Die Wiener fielen nach der 14. Runde auf Rang acht zurück. Der WAC ist acht Zähler davor bereits Dritter.

Den Hausherren gelang elf Tage nach der 0:3-Heimniederlage im Cup-Achtelfinale eine perfekte Revanche. Nach Toren von Rapids Thomas Murg (37.) bzw. Dever Orgill (46.) sah es trotz Überlegenheit des WAC lange Zeit nach einem Unentschieden aus. In der Nachspielzeit pfiff Schiedsrichter Christian-Petru Ciochirca allerdings einen ungerechtfertigten Elfmeter, den Michael Liendl souverän verwertete (93.). Zwei Minuten später machte der Spielgestalter mit seinem sechsten Saisontor den Sack zu.

Der vier Partien unbesiegte WAC darf nach dem dritten Sieg in Folge immer mehr mit einer Teilnahme am oberen Play-off spekulieren. Der Siebente Sturm Graz ist wie Rapid bereits acht Punkte entfernt. Die Wiener blieben nach dem hart erkämpften 0:0 gegen Villarreal in der Europa League am Donnerstag vieles schuldig und gehen mit keinen guten Aussichten in die Länderspielpause.

Die Wolfsberger präsentierten sich besser als noch im Cup-Duell. Die Truppe von Trainer Christian Ilzer war wacher, bissiger und hatte vor allem mehr Zug zum Tor. Hohe Bälle sorgten im Rapid-Strafraum immer wieder für Gefahr. Schon in der sechsten Minute lag die Führung in der Luft, Marc Andre Schmerböck köpfelte aus bester Position daneben. Von einem Orgill-Kopfball (29.) ließ sich Rapid-Tormann Richard Strebinger nicht überraschen.

Die ohne den erkrankten Mario Sonnleitner angetretenen Hütteldorfer fingen sich erst nach einer halben Stunde etwas. Der für den verletzt ausgeschiedenen Rumänen Andrei Ivan eingewechselte Veton Berisha rollte den Ball in die Hände von WAC-Tormann Alexander Kofler (34.). Der „Joker“ hatte kurz darauf wieder seine Beine im Spiel. Nach Hereingabe des Norwegers traf Murg aus 13 Metern mit links überlegt ins Eck. Es war das dritte Saisontor für den Offensivspieler, der zuletzt in Altach getroffen hatte.

Dem WAC fehlte die nötige Effizienz. Orgill lief aufs Tor zu, beim Versuch, Strebinger zu überspielen, aber in den Tormann hinein (42.). Statt Glanz versprühte Strebinger in der nächsten Aktion Verunsicherung. Er schoss Orgill bei einem Passversuch an, bei einem Abschluss des Jamaikaners rettete aber die Stange für den 25-jährigen ÖFB-Nationalteam-Ersatztormann (45.+2).

Gleich nach Wiederbeginn belohnten sich die Kärntner für ihren guten Auftritt. Die Rapidler waren gedanklich noch in der Kabine und mussten nach 23 Sekunden den Ausgleich hinnehmen. Nach einer Schmerböck-Hereingabe hatte Orgill keine Mühe, aus vier Metern zu vollenden. Ilzer, der am Donnerstag seinen Vertrag bis Sommer 2020 verlängert hatte, kam verspätet aus der Kabine und verpasste das 1:1 seiner Truppe.

Mit dem Remis wollten sich mit Fortdauer der zweiten Hälfte beide Teams nicht begnügen, es ging munter hin und her. Ein schwacher Orgill-Abschluss verhinderte die erstmalige WAC-Führung (66.), auf der anderen Seite vergab Murg (67.). Kühbauer verhalf in der 69. Minute Philipp Schobesberger nach überstandener Hüftverletzung zu seinem Comeback. Für den 24-Jährigen schloss sich ein Kreis, er hatte auch seine bisher letzte Ligapartie am 27. Mai im Lavanttal gemacht. Schobesberger leitete auch gleich einen Konter mit ein, Berisha schoss aber daneben (72.).

Näher dran am Sieg waren die Hausherren. Bei einem Leitgeb-Kopfball fehlten nur Zentimeter (73.), bei einem Schmerböck-Schuss rettete die Stange für Rapid (77.). In der Nachspielzeit wurde es noch turbulent. Der Referee sah ein Potzmann-Foul an Marcel Ritzmaier im Strafraum, es war aber knapp außerhalb. Elfmeter gab es trotzdem und Liendl sagte danke. Kurz darauf machte er seinen Doppelpack mit einem Abstaubertor perfekt. Der WAC konnte über den ersten Sieg gegen Rapid nach sieben erfolglosen Pflichtspielanläufen jubeln.

Austria – Salzburg 0:2

Meister Red Bull Salzburg hat am Sonntag zum Abschluss der 14. Bundesliga-Runde dank einer starken Schlussoffensive einen 2:0-Auswärtssieg gegen die Wiener Austria gefeiert. Die Tore erzielten Xaver Schlager (86.) und Takumi Minamino (94.), wodurch die „Bullen“ die Tabelle weiterhin zwölf Punkte vor dem LASK anführen.

Die Wiener liegen als Sechster je zwei Punkte vor Sturm und Rapid gerade noch über dem Meistergruppen-Strich. Der Job von „Veilchen“-Trainer Thomas Letsch ist trotz einer engagierten kämpferischen Leistung seiner Mannschaft wohl nicht sicherer geworden.

Die Salzburger hatten im Vergleich zum 5:2 in der Europa League am Donnerstag gegen Rosenborg gleich fünf Änderungen vorgenommen. So kamen etwa Smail Prevljak und Ex-Austrianer Zlatko Junuzovic neu in die Mannschaft, dafür fehlte neben Amadou Haidara auch Minamino, der Dreifach-Torschütze von Trondheim.

Die Umstellungen wirkten sich vorerst nicht gerade positiv auf den Auftritt der „Bullen“ aus. Ihr Passspiel in der gefährlichen Zone wirkte zu unpräzise, was es den tapfer kämpfenden Austrianern erleichterte, die Mozartstädter vom eigenen Tor fernzuhalten.

Die erste halbwegs gefährliche Aktion ging sogar auf das Konto der Wiener: Nach einem Corner von Uros Matic kam Igor aus guter Position zum Schuss, sein Volley verfehlte das Ziel aber klar. Praktisch im Gegenzug tauchte Prevljak vor dem Austria-Tor auf - und verzog deutlich. Sein Sturm-Partner Munas Dabbur hatte in der 41. Minute nach Fehler von Christian Schoissengeyr eine gute Gelegenheit, doch auch sein Schuss ging mehrere Meter am Tor vorbei.

In der Anfangsphase der zweiten Hälfte häuften sich vorübergehend die Strafraumszenen. Nach einer Flanke von Andreas Ulmer brachte Andre Ramalho den Ball vom Fünfer nicht im Tor unter (51.), dafür rettete der brasilianische Innenverteidiger acht Minuten später bei einem für Christoph Monschein gedachten Querpass von Maximilian Sax. Der Ex-Admiraner hatte bei dieser guten Konterchance nicht den direkten Weg zum Tor gewählt.

Eine Minute später klärte Ramalho bei einer Matic-Hereingabe wieder zur Ecke - diesmal hatte der Abwehrspieler Glück, kein Eigentor zu fabrizieren. Es folgte ein 15-minütiger Leerlauf, bis es den ersten Versuch des gesamten Spiels aufs Tor gab. Xaver Schlager hatte das Auge für Junuzovic, beim Kopfball des Ex-Internationalen aus wenigen Metern rettete Austria-Goalie Patrick Pentz per Fußabwehr. Eine noch größere Kopfballmöglichkeit ließ Schlager in der 81. Minute aus, als er den Ball völlig frei genau auf Pentz bugsierte. Sekunden später hatte der violette Schlussmann bei einem Schlager-Weitschuss Probleme.

Dann aber schlug der ÖFB-Teamspieler doch noch zu. Pentz wehrte einen Schuss des eingewechselten Minamino nur kurz ab, Schlager stand goldrichtig, staubte zum 1:0 für den Serienchampion ab und bewahrte Salzburg damit vor dem ersten Liga-Match in dieser Saison ohne Torerfolg. In der 94. Minute spazierte MInamino durch die violette Abwehr und sorgte mit einem überlegten Schuss für den Endstand.

Die Austria wiederum wartet schon seit fünf Liga-Partien auf einen Sieg, zudem wurde nur eines der jüngsten 19 Duelle mit den „Bullen“ gewonnen.

Mattersburg – Hartberg 1:2

Aufsteiger Hartberg hat seine Siegesserie auch im Auswärtsspiel der 14. Fußball-Bundesligarunde gegen Mattersburg prolongiert. Das weiter fünftplatzierte Überraschungsteam von Trainer Markus Schopp gewann am Sonntag bei den nun auf Rang zehn liegenden Burgenländern 2:1 (0:0). Für die Tore vor nur 2.800 Fans sorgten Dario Tadic (59.) und Christoph Kröpfl (61.) beziehungsweise Martin Pusic (66.).

Trotz ziemlich offensiver Herangehensweise beider Teams blieben gefährliche Aktionen in der Anfangsphase noch Mangelware. Nach 20 Minuten nahm die Partie aber Fahrt auf. Bei der ersten Großchance scheiterte Pusic (22.), begünstigt von einem haarsträubenden Fehlpass von Christian Ilic, an Hartberg-Goalie Rene Swete. Wenig später gaben die Gäste ihre ersten gute Schüsse ab. Rajko Rep (24.) zielte aber zu hoch und Florian Flecker (26.) fand in Mattersburg-Schlussmann Markus Kuster seinen Meister.

Auf der Gegenseite vergab Pusic (33.) auch seine zweite gute Gelegenheit, der Stürmer verfehlte das Tor aus kurzer Distanz. Für Hartberg probierte es im Gegenzug der quirlige Rep (34.) mit einem Schuss aus 16 Metern, Kuster war aber erneut auf dem Posten. Kurz vor der Pause kombinierten sich die Hartberger unbedrängt in Strafraumnähe, der abschließende Kopfball von Rep geriet aber zu harmlos. Mit einem Distanzschuss von Flecker knapp über das Tor ging es in die Pause.

Hartberg blieb auch nach Wiederbeginn die aktivere Mannschaft und wurde dafür mit einem Doppelschlag belohnt. Für das 1:0 sorgte Tadic (59.), der für Zakaria Sanogo eingewechselte Stürmer verwertete einen Steilpass von Rep alleine auf Kuster zulaufend zur Führung. Auch beim zweiten Treffer leistete der überragende Rep nach einem Gegenangriff über links die Vorarbeit, diesmal schloss Kapitän Kröpfl (61.) mit einem Flachschuss erfolgreich ab.

Die Mattersburger zeigten sich davon aber wenig beeindruckt und drängten sofort auf den Anschlusstreffer. Dieser gelang Pusic in der 66. Minute aus einem Konter nach Kvasina-Flanke per Kopf aus vollem Lauf. In weiterer Folge vermochten die Burgenländer keine zwingenden Chancen mehr zu kreieren. Erst in der Nachspielzeit benötigte Hartberg noch einmal gehöriges Glück, als eine missglückte Kopfball-Rückgabe von Thomas Rotter ganz knapp neben das Tor ging. Während die Hartberger ihren Lauf fortsetzten, ging die Serie ohne Niederlagen von Mattersburg im Pappelstadion nach drei Partien zu Ende.

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