Bezirk Imst

Geplantes Trainingszentrum in Mieming unter Beschuss

(Symbolfoto)
© gepa

Eine Bürgerinitiative in Mieming macht gegen das geplante Wacker-Fußballcenter mobil. Die Anrainer befürchten verstärkte Lärmentwicklung und kritisieren die Informationspolitik der Gemeinde.

Von Thomas Parth

Mieming –In Mieming, genauer gesagt in Untermiemin­g vis-á-vis der Weidachsiedlung, plant die Gemeinde in Zusammenarbeit mit dem FC Wacker ein Fußball-Trainingszentrum, die TT hat berichtet.

Nun gab es bereits im Vorfeld kritische Stimmen. Diese werden mittlerweile aber immer lauter, die Informationspolitik der Gemeinde wird dabei scharf kritisiert. Hierbei nimmt man speziell Bürgermeister Franz Dengg ins Visier, da dieser Versprechungen gemacht habe, die kaum eingehalten worden seien. Doch warum sollte man als Tiroler Fußballpatriot wohl gegen ein internationales Trainingszentrum sein? „Erst einmal befürchten wir neben der Weidachsiedlung verstärkte Lärmentwicklung, sowohl durch den Spielbetrieb als auch durch den aufkommenden Bus- und Anreiseverkehr. Die Spieler müssen ja von Innsbruck zu uns fahren“, stellt Monika Kofler als eine der drei VertreterInnen der Bürgerinitia­tive „Naherholungsgebiet statt Trainingszentrum“ klar. Auch werden Beeinträchtigungen durch die geplante Tribüne mit Flutlichtanlage befürchtet. Die Gemeinde nehme die Rodung von fünf bis sieben Hektar Wald in Kauf, statt Einheimischen Baugründe zu verschaffen oder für weitere Gewerbegründe zu sorgen. Es habe bereits mehrere Besprechungen mit der Gemeinde und dem Wacker-Präsidium gegeben, doch auf die Fragen der Anwohner sei man bislang gar nicht oder nur unzureichend eingegangen, betont Mario Schennach von der Bürgerini­tiative.

Es liegt ein positiver Grundsatzbeschluss des Gemeinderates für ein Wacker-Trainingszentrum vor, aber „ohne ausreichende Information der Bevölkerung, was da eigentlich alles geplant ist“, wettert Roland Feuchter: „Wir von der Bürgerinitiative sind nicht gegen ein Trainingszentrum. Nur ist das hier der falsche Standort. Da geben uns sogar einige Kommentare auf der Wacker-Homepage Recht!“

Man werde die Gemeindeführung weiter in die Pflicht nehmen und dränge darauf, endlich zu informieren. „Es wird ein Rundschreiben und eine Unterschriftenliste geben“, setzen sich die Anrainer zur Wehr.

Vizebürgermeister Marti­n Kapeller hatte persönlich Kontakt mit der Bürgerinitiative und antwortet auf die offenen Fragen: „Es gibt bislang in dieser Sache nichts Neues, da die behördlichen Einschätzungen dazu noch ausstehen. Es wäre zum jetzigen Zeitpunkt sinnlos, Geld für eine Detailplanung zu investieren. Es sind im Gemeinderat alle Fraktionen in diese Entscheidung eingebunden. Ebenso gehören auch die Anrainer sowie die restliche Bevölkerung durch eine Gemeindeversammlung informiert. Ich gehe auch davon aus, dass der Bürgermeister (Anm.: Er ist derzeit im Urlaub) im nächsten Gemeindeblatt die Situation erklärt.“

Einen alternativen Standort sieht Kapeller allerdings nicht: „Wenn das Wacker-Zentrum kommt, dann dort, da die Gemeinde hier die Flächen der Gemeindegutsagrargemeinschaft nutzen kann.“

Verwandte Themen