Bundesliga

0:4 in zwölf Minuten! Wacker im Sturzflug Richtung Abstieg

Wacker-Stürmer Alexander Gründler ließ in der ersten Halbzeit eine gute Einschuss-Möglichkeit aus.
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Der FC Wacker Innsbruck bezog am Dienstag vor 2781 Zuschauern eine 0:4-Heimniederlage gegen Altach und bleibt somit auf dem Abstiegsplatz. Der Aufstellungspoker von Trainer Grumser ging voll in die Hose.

Von Wolfgang Müller

Innsbruck — Ungebremst in die zweite Liga — so lautet das ernüchternde Fazit nach der klaren 0:4-Heimniederlag­e des FC Wacker im kleinen Westderby am Dienstag gegen Altac­h. Innerhalb von zwölf Minuten besiegelte ein Viererpack der keineswegs überzeugenden Vorarlberger die bereits vierte Niederlage der Schwarzgrünen in der Qualifikations-Gruppe. Die rote Laterne bleibt in Innsbruck. Schockstarre bei den 2781 Fans, die Nordtribüne war wie gelähmt, es wurde nicht einmal gepfiffen. Dass die Hartberger verloren (2:4 gegen Rapid), war ein ganz schwacher Trost.

Harrer, Durmus und Gabriele auf der Tribüne

Gerade dem nervigen Innsbrucker Stauchaos entkommen, wunderten sich die Fans beim verspäteten Anpfiff über die überraschende Aufstellung. Martin Harrer, Ilkay Durmus und Daniele Gabriele bezogen Tribünenplätze, Stefan Rakowitz, Matthias Maak und Christoph Freitag saßen neben dem leicht angeschlagenen Torjäger Zlatko Dedic auf der Ersatzbank. „Mutig oder Irrsinn", fragten sich die „Teamchefs" auf der Tribüne. „Mutig", lautete zunächst die Antwort. Denn die jungen Schwarzgrünen waren agiler, ließen hinten fast nichts anbrennen und spielten sich mit dem quirligen Trio Sascha Horvath, Matthäus Taferner und Alex Gründler ein klares Chancenplus heraus. Dass die Vorarlberger beim Halbzeitpfiff ohne Gegentreffer in die Kabine marschierten, lag an Martin Kobras. Der Altach-Goalie drehte einen Taferner-Schuss (24.) mit einer Glanzparade über die Latte und war auch bei einer Direktabnahme von Gründler (43.) zur Stelle. Die Bilanz nach 45 Minuten sprach klar für die Tiroler. Was fehlte, war ein Tor, aber das ist in dieser Saison im Tivoli nichts Neues.

Grumser schickte seine Startelf unverändert in den zweiten Spielabschnitt. Altach tauchte mit einem Kopfball von Mergim Berisha (54.) gefährlich vor Wacker-Goalie Knett auf. Weil offensiv nicht mehr viel ging und die Gäste immer frecher wurden, kam Dedic (58.) für den leergelaufenen Muhammed Kiprit. Besserung bracht das zunächst keine, im Gegenteil: Stefan Nutz (63.) glückte nach einem Meilinger-Eckball die Altacher Führung, weil FCW-Goalie Knett patzte. Ein Lustkille­r für die Hausherren. Als dann ausgerechnet der Naviser Christian Gebauer gleich darauf mit einem „Spitz" nachlegte, Verteidiger Samuel Oum Gouet (70.) — Knett schaute wieder nicht gut aus — das 0:3 erzielte, war die Stimmung so wie die Tabellenplatzierung im Keller. Der 0:4-Endstand durch Berisha (75.) war nur noch eine bittere Draufgabe. Und die nach der Aufstellung gestellte Frage muss mit einem „Schuss Irrsinn" beantwortet werden.

Dedic: "Dürfen nicht so zusammenbrechen"

„Es ist unfassbar, was wir für Chancen in der ersten Halbzeit hatten. Dann kommen zehn Minuten, wo wir uns drei Tore fangen", war Bryan Henning fassungslos. Dedic ebenfalls: „Nach dem 0:1 dürfen wir nicht so zusammenbrechen."

Während Gebauer und Co. von den mitgereisten Anhängern gefeiert wurden, hatten die Wacker-Profis mit Präsident Gerhard Stocker Erklärungsbedarf vor den geschockten Fans auf der Nordtribüne.

Die aktuelle Runde auf einen Blick:

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