Bundesliga

0:2 im Tivoli: Gegen Rapid war für die WSG Tirol nichts zu holen

Rapids "Joker" Kelvin Arase sorgte in der 54. Minuten mit seinem Liga-Premierentor für die Führung.

Nach dem Auswärtsieg in Mattersburg ließ die WSG Tirol im Tivoli gegen Rapid wieder Punkte liegen. Ließen die Wattener in der ersten Halbzeit noch wenig zu, drehten die Gäste in der zweiten Halbzeit ordentlich auf.

Innsbruck — Rapid hat den Erfolgslauf in der Fußball-Bundesliga am Samstag fortgesetzt. Die Hütteldorfer setzten sich in der achten Runde bei Aufsteiger WSG Tirol verdient mit 2:0 (0:0) durch und feierten damit den dritten Sieg in Folge. Damit gelang der Elf von Coach Dietmar Kühbauer zumindest für einen Tag der Sprung auf Rang zwei in der Tabelle, punktgleich vor dem LASK und einen Zähler vor dem WAC. Am Mittwoch trifft die WSG im Pokal auf die Austria. Gespielt wird im Gernot Langes Stadion.

Den Rapid-Sieg im Tivoli Stadion Tirol fixierten vor 5.240 Zuschauern, darunter Russland-Teamchef Stanislaw Tschertschessow, "Joker" Kelvin Arase (54.) mit seinem Premierentor in der Liga und Innenverteidiger Mateo Barac (71.), der auch zuletzt beim 5:0-Kantersieg gegen die Admira getroffen hatte.

Rapid-Trainer Dietmar Kühbauer verhalf Tormann Richard Strebinger nach zwei Spielen Pause wegen seiner Herz-OP zu seinem Comeback. Seine Abwehr ließ er im Vergleich zum Aufeinandertreffen mit der Admira unverändert, in der Offensive kamen Thomas Murg und Aliou Badji ins Team. Taxiarchis Fountas und Koya Kitagawa mussten zu Beginn auf der Bank ausharren. Beim zuletzt mit 2:0 in Mattersburg siegreich gebliebenen Aufsteiger gab es nur eine Änderung: Michael Svoboda spielte anstelle von Routinier Florian Mader.

Stimmen zum Spiel

  • Thomas Silberberger (WSG-Trainer): "Bei unseren Versuchen im Umschaltspiel und den Offensivaktionen hat komplett die Überzeugung gefehlt. Das war das Um und Auf. Rapid war in der zweiten Hälfte viel stärker. Das erste Gegentor war brutal zu billig, danach haben wir selber nicht mehr an den Sieg geglaubt. Wenn man gegen Rapid spielt, darf man nicht zu brav spielen. Wir müssen da einfach frecher sein. Natürlich sind wir enttäuscht, aber Rapid hat einfach zu viel Qualität gehabt."
  • Dietmar Kühbauer (Rapid-Trainer): "Beim Aufsteiger zu spielen, ist immer schwer, der hat nichts zu verlieren. Wir haben wenig zugelassen. In der ersten Hälfte hat uns das Tempo und die Bewegung gefehlt. Zur Pause habe ich deutlich gesagt, dass wir was dazulegen müssen. Das ist dann passiert, man kann zufrieden sein. Hinten raus hätten wir das ein oder andere Tor mehr schießen können."

Erwartungsgemäß hatten die Wiener das Spiel in der Hand, präsentierten sich allerdings in einer ersten Hälfte mit wenig Tempo ziemlich einfallslos. Nur zweimal gab es gefährliche Abschlüsse. Nach Zuspiel von Stephan Auer schoss Murg (13.) aus spitzem Winkel am langen Eck vorbei, zudem verfehlte auch Philipp Schobesberger (36.) das Gehäuse. Die Tiroler verkauften sich ganz gut, ließen hinten wenig zu und konnten vorne immerhin Nadelstiche setzen. Bei einem Schuss von Florian Rieder (30.) wurde Strebinger richtig geprüft.

Gleich nach Wiederbeginn musste der schon vor der Pause am Fuß angeschlagene Murg vom Platz. Das sollte sich aber positiv auswirken. Kühbauer hatte mit der Hereinnahme von Arase (50.) ein goldenes Händchen. Zwei Minuten nachdem Kapitän Stefan Schwab (52.) WSG-Goalie Ferdinand Oswald mit einem Weitschuss geprüft hatte, brachte der zu Saisonbeginn noch an Ried verliehen gewesene Offensivakteur die Wiener in Front. Ione Cabrera und Florian Buchacher waren nicht nah genug an Arase dran und der 20-Jährige schoss nach gefühlvollem Schwab-Zuspiel im Strafraum ein.

Die Entscheidung war damit gefallen, die Gastgeber konnten nicht zusetzen, Rapid war ungefährdet. Negativ fiel allerdings einer der rund 1.000 mitgereisten Rapid-Anhänger auf. David Gugganig wurde nach einer Stunde vom Plastikkopf einer Sprühdose am Kopf getroffen, konnte aber weiterspielen.

In Minute 71 machten die Gäste den Sack zu. Barac wurde nach einem Schwab-Freistoß am langen Eck völlig alleine gelassen und konnte volley einschießen. Danach wäre ein höherer Gästesieg möglich gewesen, Arase (91.) setzte den Ball aber bei einem Heber auf das Tornetz. Die Tiroler bekommen am Mittwoch die nächste Chance, gegen ein Wiener Team zu reüssieren, da geht es in Wattens im Cup gegen die schwächelnde Austria. Die Linzer treffen am Sonntag im Schlager auf den makellosen Tabellenführer Salzburg, die Kärntner sind in Hartberg zu Gast.

Ticker zum Spiel WSG Tirol gegen Rapid Wien:

Verwandte Themen