Innsbruck — Selbst der Trainer hatte schon lange darauf gewartet. „Ich habe gesagt, ich fahre erst zum Meeting nach Götzis, wenn einer meiner Schützlinge dort startet", sagt der Zillertaler Christian Heiß schmunzelnd. Am Wochenende, nach zehn Jahren als Leichtathletik-Trainer im Spitzensport, war es so weit: TS-Raika-Schwaz-Athletin Andrea Obetzhofer durfte bei dem traditionsreichen Meeting in Vorarlberg starten — an der Seite von Nafissatou Thiam (BEL), der Olympiasiegerin von Rio und dann Siegerin in Götzis. „Man kann fast sagen, dieses Meeting steht über Olympia und WM. Das Flair dort ist ein Traum", schwärmt Coach Heiß.
Die anfängliche Nervosität der 19-Jährigen legte sich schnell, die angepeilten 5300 Punkte, das Limit für die Junioren-WM, lag nach 100 m Hürden (14,7 Sek.), Hochsprung (1,71 m), Kugelstoßen (13,54 m) und 200 m (25,09 Sek.) mit bis dahin 3391 Punkten sowie noch drei ausstehenden Disziplinen in Reichweite. Beim Weitsprung war es aber ein Millimeter zu viel: Obetzhofer schaffte keinen gültigen Versuch. „Das war bitter. Aber die Enttäuschung legte sich bei Andrea schnell", sagt Heiß. In zwei Wochen gibt es für die Jugend-WM-Fünfte in Lustenau die nächste Limit-Chance. Bis dahin wartet zunächst der Alltag mit Training oder so wie gestern: Da verkaufte Obetzhofer in Mayrhofen schon wieder Brot. (sab)
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