Heeressport

Ausbildungstag der Heeressportler: Scharf geschossen, gut gelacht

ine Flock, Jakob Schubert und Franziska Gritsch (v.?l.) nahmen die Scheibe genau ins Visier.
© Osterauer

Wenn 43 erfolgreiche Sportler auf einem Haufen sind, gibt es meistens viel zu reden: Beim Ausbildungstag des Heeresleistungszentrums in Hochfilzen durften Welt- und Europameister aus 18 Sportarten zur Waffe greifen.

Von Roman Stelzl

Hochflzen –In Hochfilzen anzukommen ist wie in die Vergangenheit zu reisen. Auf den Dächern der Kaserne, aus dessen Speisesaal soeben 43 Sportler schreiten, liegen anderthalb Meter Schnee. Die Loipen der Biathlon-Anlage zeigen sich so gut in Schuss, dass Tirols Ex-Weltmeister Dominik Landertinger die Vorfeiertage zu Ostern anstatt in der Kraftkammer mit morgendlichen Langlauf-Runden fristet. Von Frühling ist hier wenig zu sehen. Oder zu spüren. „Eben ein Schneeloch“, schmunzelt Anton Ganzer, Vizeleutnant und Kommandant des Heeresleistungszentrums (HLSZ) Innsbruck, dessen Athleten an diesem Dienstag hier ihren alljährlichen Ausbildungstag absolvieren.

Dabei ist Hochfilzen aber nicht nur wegen seines winterlichen Gefildes ein Ausflug in Vergangenes. Denn für gut die Hälfte der 43 Sportler im wenig schmucken Militär-Grün ist das Gesprächsthema Nummer eins eines aus der abgelaufenen Saison. Da sitzt Janine Flock, die Skeleton-Europameisterin aus Rum, an der kleinen Betonwand vor dem Schießstand und tauscht sich mit dem Stubaier Benjamin Brkic aus, dem jungen Radsportler in Diensten eines Welser Profi-Rennstalls. Dahinter rennt der Schmäh bei der Eiskanal-Riege rund um den Natterer Ex-Rodel-Weltmeister Wolfgang Kindl und dem Bob-Spezialisten Benjamin Maier. Die Sölderin Franziska Gritsch, Ski-Vizeweltmeisterin mit dem Team, kommt mit Turnerin Elisa Hämmerle ins Reden.

Der Ausbildungstag, der die Sportler letztes Jahr mit einem Boot über den Achensee führte, dient mehr einem lockeren Treffen. Teilweise vielleicht sogar einem Kennenlernen. „Wann kommen sonst schon so viele Leute aus verschiedenen Sparten zusammen?“, fragt Ganzer.

Aus gleich 21 Sportarten stammen die Athleten des HLSZ, nicht alle sind vertreten, nicht alle anwesend – und dennoch stehen auch die „Sommersportler“ mit breiter Brust beim Probeschießen an der Biathlon-Anlage. Die Absamer Schützin Rebecca Köck hatte „Heimvorteil“, die Tirol-Team-Rad-Asse Markus Widauer, Florian und Patrick Gamper eher weniger. Mit Jessica Pilz und dem Innsbrucker Jakob Schubert sind die Gewinner dreier Kletter-Weltmeistertitel hier. „Die meisten der Leute hier kenne ich schon wirklich lange. Es ist eine super Angelegenheit, um ein wenig zu plaudern“, sagt Schubert, der am Wochenende beim Weltcup in Moskau im Einsatz war.

Und Zeit zum Plaudern gab es beim „internen Wettkampf“ am Schießstand mehr als genug. In Dreiergruppen wurde geschossen, da blieb dem Rest derweil viel Zeit. An einem solch sonnigen Tag gibt es Schlechteres.

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