Blutdoping-Skandal: 21 Athleten aus fünf Sportarten betroffen
Die Staatsanwaltschaft München gab am Mittwoch Auskunft über den Stand der Ermittlungen in der Operation Aderlass. Namen wurden keine genannt. Am Montag wurde unterdessen eine weitere Person aus dem Netzwerk des Sportarztes Mark S. festgenommen.
München – In der aktuellen Blutdoping-Causa um die „Operation Aderlass“ stehen laut aktuellem Erkenntnisstand der deutschen Behörden 21 Athletinnen und Athleten aus acht europäischen Nationen unter Verdacht. Das gab die zuständige Doping-Schwerpunktstaatsanwaltschaft München am Mittwoch bekannt. Namen wurden aus Rücksicht auf die laufenden Ermittlungen nicht genannt.
Bluttransfusionen von Österreich bis Hawaii
Laut Staatsanwalt Kai Gräber sind fünf Sportarten, darunter drei aus dem Wintersport betroffen. Im Zeitraum von Ende 2011 bis zu den Razzien in Seefeld und Erfurt Ende Februar soll insgesamt eine dreistellige Anzahl von Blutentnahmen und Rückführungen stattgefunden haben. Diese seien in mehreren europäischen Nationen - unter anderem in Deutschland, Österreich und der Schweiz - , aber auch in Südkorea, wo 2018 die Olympischen Winterspiele stattgefunden haben, und auf Hawaii durchgeführt worden.
Das hätten die Ermittlungen und insbesonders die Befragung des mutmaßlichen Haupttäters - ein deutscher Sportmediziner - ergeben, so Gräber.
Weitere Festnahme am Montag
Neben dem Arzt und seinen verdächtigen Komplizen ist am Montag auch noch eine fünfte Person in Untersuchungshaft genommen worden, berichtete der Staatsanwalt. Diese habe mutmaßlich Blutdoping transportiert und auch Blutabnahmen und Blutrückführungen bei Athleten vorgenommen. „Wir haben eine spannende Geschichte mit vielen Wendungen, bei der die letzten Kapitel längst noch nicht geschrieben sind“, erklärte Gräber.
Fünf Sportler namentlich bekannt
Bisher sind fünf Langläufer, darunter die Österreicher Max Hauke und Dominik Baldauf, und die zwei österreichischen Radprofis Stefan Denifl und Georg Preidler als mutmaßliche Kunden des Mediziners namentlich bekannt.
Diese Bilder von den Razzien in Erfurt und Seefeld hat die Staatsanwaltschaft München veröffentlicht: