Volleyball

Kein Erfolgserlebnis vor voller Hütte für Alpenvolleys gegen Berlin

Volle Ränge, tolle Stimmung, aber ein ernüchterndes Endergebnis für die Hypo Tirol Alpenvolleys Haching (blau).
© gepa

Der Volleyball-Rekordbesuch (2400) in der Innsbrucker Olympiahalle nützte nichts: Meister Berlin überrollte die Hypo Tirol Alpenvolleys Haching mit 3:1 und kann schon am Samstag den Finaleinzug fixieren.

Von Daniel Suckert

Innsbruck — Ganz konnte man die 0:3-Niederlage vom Wochenende in Berlin im Lager der Innsbrucker nicht einschätzen. War es nur ein Ausrutscher oder doch eine Delle, die länger zu sehen sein wird? Die Klarheit der Niederlage hatte ein großes Fragezeichen vor dem dritten Duell am Mittwoch mit dem Meister gesetzt. Unglücklicherweise bekamen die 2400 Fans in der Olympia­halle keine Trendwende serviert. Ganz im Gegenteil. Berlin triumphierte erneut ungefährdet und erspielte sich den ersten Matchball.

Dabei konnten die Hausherren einen Kaltstart wie in der deutschen Hauptstadt (1:6-Rückstand) vermeiden. Die Alpenvolleys waren von Beginn an im Spiel — versuchten gleich mit der nötigen Aggressivität die Berliner unter Druck zu setzen. Doch der Titelverteidiger präsentierte sich im Vergleich zum ersten Aufeinandertreffen in der Tiroler Landeshauptstadt vor einer Woche stark verbessert. Von Beginn an lag Berlin in Front, die Alpenvolleys mussten stets einem Rückstand nachlaufen.

Kurze Hoffnung brandete zur Satzmitte auf, als ein 15:15 von der Anzeigetafel leuchtete. Doch die währte nur kurz: Der Block der Gäste war in der Prime-Time zur Stelle, während sich der ein oder andere Service- und Annahme-Fehler bei den Dunkelblauen zum ungünstigsten Zeitpunkt einschlich. Und so führten die Berliner (25:19) verdient mit 1:0.

Der zweite Satz begann so wie der erste: ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit leichten Vorteilen für das deutsche Team. Vor allem der französische Außenangreifer Samuele Tuia stellte die Hausherren vor große Probleme. Ob am Service oder bei den Angriffen — die Bälle landeten punktgenau auf oder vor der Out-Linie. Hypo hatte mit Pawel Halaba (Außenangriff) und Kirill Klets (Diagonalangriff) zwar ebenso gute Argumente, der Berliner Block ließ die Angriffswelle der Dunkelblauen jedoch immer wieder abprallen. Headcoach Stefan Chrtiansky versuchte bei 12:16 mit einem Time-out den Rhythmus der Berliner zu brechen — mehr als Ergebniskorrektur (19:25) war jedoch nicht mehr drinnen.

Nach der Satzpause standen die Alpenvolleys mit dem Rücken zur Wand. Das spürte auch das Publikum. Angepeitscht von den vollen Rängen mobilisierte man noch einmal alle Kräfte. Und das wirkte: Die Hypo-Akteure hatten auf einmal ihre Leichtigkeit der Vorwoche wieder gefunden und das Duo Halaba und Klets verzückte den heimischen Anhang. Das 25:15 war ein kräftiges Lebenszeichen.

Und auf einmal war Feuer in der Partie. Der Fan-Club „die Gipfelstürmer" aus Unterhaching animierte die Fans unermüdlich und auch die Innsbrucker Akteure kämpften beherzt gegen das Aus. Doch der neunfache Titelträger ließ sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen. Die Truppe von Coach Cedric Enard schaltete zwei Gänge hoch und ließ den Klassenunterschied der ersten beiden Durchgänge wieder aufblitzen. Das 25:18 besiegelte die 1:3-Heimniederlage der Innsbrucker. Chrtiansky: „Berlin war heute sehr stark, das müssen wir akzeptieren. Aufgeben tun wir aber noch nicht."

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