Lauda „stolz machen“: Hamilton zitterte sich zu Sieg in Monaco
Das erste Formel-1-Rennen nach dem Tod von Niki Lauda bot Spannung pur. Lewis Hamilton rettete sich in Monaco nach einem Dauer-Zweikampf mit Max Verstappen als Sieger ins Ziel.
Monte Carlo - Lewis Hamilton küsste den roten Cockpitschutz zu Ehren von Niki Lauda und richtete die ersten Worte nach seinem „härtesten Rennen" an die tote Formel-1-Legende. „Ich habe mit dem Geist von Niki gekämpft", sagte Hamilton nach seinem Sieg am Sonntag beim Großen Preis von Monaco und gönnte sich einen Sprung in den Pool an der Rennstrecke: „Ich weiß, er schaut auf uns herunter, ich wollte ihn einfach stolz machen."
Formel-1-Tribut an Legende Lauda in Monaco: „Jeder liebt Niki"
Während Hamilton nach der Siegerehrung wie wild mit der Schampusflasche vom Podest raste und Mercedes-Teamchef Toto Wolff abduschte, bot sein deutscher Dauer-Herausforderer Sebastian Vettel Fürst Albert einen Schluck aus der Magnum-Pulle an und plauderte entspannt mit dessen Gattin Charlene.
Vettel fuhr letztlich auf den zweiten Platz und durfte sich damit über das beste Resultat in dieser Saison freuen. „Ein großartiges Ergebnis für uns", sagte der 31-Jährige und dachte angesichts des mitreißenden Rennens auch gleich an Lauda: „Er wäre heute happy. Er wird immer in Gedanken bei uns sein."
Hamilton wehrte alle Verstappen-Angriffe ab
Trotz größter Sorgen um seine Reifen wehrte Hamilton in einer packenden Schlussphase alle Angriffe von Verfolger Max Verstappen ab und schleppte sich zu seinem 77. Karrieresieg. In einem der spannendsten Rennen seit vielen Jahren im Fürstentum fiel der Niederländer in seinem Red Bull wegen einer Fünf-Sekundenstrafe aber hinter Vettel und auch Valtteri Bottas im zweiten Mercedes zurück. Die Rennkommissare nahmen später noch eine Berührung zwischen Hamilton und Verstappen in der vorletzten Runde unter die Lupe.
Bei Red Bull konnte man die Strafe nach Rennende nicht nachvollziehen. "Das Team hat nichts falsch gemacht", betonte Verstappen. "Ich habe eine Strafe bekommen, das ist schade." Motorsport-Konsulent Helmut Marko formulierte wie gewöhnlich etwas schärfer: "Unsafe release? Wir waren vorn mit der Nase", sagte der Steirer im ORF-Interview. "Die Stewards sind, glaube ich, nicht große Fans vom Max."
Marko schimpft gegen Hamilton
Beim Zwischenfall um Hamilton und Verstappen gegen Rennende ist seiner Meinung nach "Hamilton links hinübergezogen. Also wenn, dann müsste der was ausfassen, was aber, nachdem er heute ein rotes Kapperl aufhat, sicher nicht der Fall sein wird", argumentierte Marko. "Positiv ist, der Speed von beiden Fahrern war super." Der zweite Red-Bull-Pilot Pierre Gasly wurde Fünfter und holte den Extrapunkt für die schnellste Rennrunde.
Im sechsten Grand Prix des Jahres verpasste Mercedes zwar den sechsten Doppelerfolg, Hamilton (137 Punkte) baute seine WM-Führung auf Verfolger Bottas (120) jedoch aus. Vettel ist mit 82 Zählern nun Dritter.
Von Lokalmatador Charles Leclerc war nur zu Beginn etwas zu sehen: Nach einer taktisch völlig missratenen Qualifikation endete seine Vollrisiko-Aufholjagd infolge einer Karambolage mit Nico Hülkenberg im Renault vorzeitig. (dpa, TT.com)