Skispringen

Tiroler ÖSV-Adler Kofler unzufrieden: „Es hapert beim Skispringen“

Andreas Kofler fehlt die Leichtigkeit des Skisprung-Seins. Der Tourneesieger von 2010 kämpft damit, den Spaß nicht zu verlieren.
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Der enttäuschende Auftakt im Continentalcup macht Skispringer Andreas Kofler zu schaffen. Das Handtuch will der ÖSV-Routinier aber nicht schmeißen.

Von Susann Frank

Lillehammer – „Es hapert beim Skispringen“, sagte Andreas Kofler freiheraus. Mit dem 19. und 20. Platz beim Winterauftakt des Continentalcups (2. Liga) im norwegischen Lillehammer konnte der ehemalige Siegspringer einfach nicht zufrieden sein.

Nach seinem Ausfall in der vergangenen Saison (Autoimmunerkrankung) wollte der 34-Jährige heuer noch einmal angreifen. Die Heim-WM in Seefeld ist das große Ziel, das den Stubaier antreibt. Noch. „Den Spaß nicht zu verlieren, das ist das Schwierigste“, gestand der Vierschanzentourneesieger von 2010 gestern. Wenig verwunderlich. Immerhin trennten ihn von Sieger Marius Lindvik (20/NOR) 49 Punkte bzw. 30 Meter und vom drittplatzierten Landsmann Markus Schiffner (26) 27,9 Zähler nach zwei Durchgängen. Kofler pragmatisch: „Wenn ich über dem Schanzentisch gut bin, bekomme ich nichts in der Luft zusammen, oder umgekehrt.“

Der für den Olympia-Silbermedaillengewinner von 2006 schwierige Auftakt „war ja nicht das erste Mal, dass ich eine auf die Rübe bekommen habe. Und es scheint leider auch noch nicht vorbei zu sein.“ Besonders schwer zu verdauen sei für ihn die Zeit der Rückversetzung aus der Nationalmannschaft ins Continentalcupteam gewesen: „Da hatte ich den größeren Braten zu verdauen.“

Aber das ist das Stehaufmännchen in seiner von Höhenflügen und Tiefschlägen durchzogenen Karriere gewohnt. Darum kämpft der zweifache Team-Olympiasieger weiter: „Mir bleibt nur, das Handtuch zu schmeißen oder dranzubleiben.“ Wie lange kann sich der Vizeweltmeister von 2011 noch motivieren? „Ich will es so professionell wie möglich machen und werde von Tag zu Tag weiterschauen.“

Kofler, der früher in solch einer Situation schon mal zu sehr „verkopfen“ konnte, ist jedenfalls froh, dass daheim „ein richtiges Wunder“ auf ihn wartet: seine sechs Monate junge Tochter Louise. „Sie und meine Frau Mirjam relativieren sehr viel in meinem Leben. Es geht mir sehr gut. Mittlerweile kann mich nur noch das Skispringen aus dem Gleichgewicht bringen.“

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