Skispringen

Gregor Schlierenzauer sieht sich „auf dem richtigen Weg“

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Weltcup-Rekordsieger Gregor Schlierenzauer wagt einmal mehr einen Neuanfang. Mit dem langjährigen DSV-Cheftrainer Werner Schuster an der Seite zeigte der 29-Jährige zuletzt Vielversprechendes.

Wien – Er feiert am 7. Jänner 2020 seinen 30. Geburtstag und kämpft seit Jahren um die Rückkehr in die absolute Weltspitze im Skispringen. Gregor Schlierenzauer, der mit 53 Weltcupsiegen bei den Herren immer noch den Rekord hält, versucht einen weiteren Neuanfang. Gemeinsam mit dem langjährigen DSV-Cheftrainer Werner Schuster, offiziell als Berater, zeigte der Tiroler zuletzt Vielversprechendes.

Was exakt in der Vorbereitung mit dem mittlerweile 50-jährigen Vorarlberger Schuster tatsächlich anders läuft, hält Schlierenzauer im Verborgenen. „Zu detailliert werde ich das nicht sagen, weil das gar nicht so einfach zu beschreiben ist“, meinte Schlierenzauer kürzlich bei einem Medientermin in Salzburg. „Werner ist seit 11. Mai mein Berater. Wir arbeiten sehr intensiv an gewissen Dingen und es gibt einiges zu tun. Das fängt bei der Technik an, über das Material, welche Feinheiten es gibt. Skispringen ist sehr sensibel, so ähnlich wie Golf“, vergleicht Schlierenzauer die Fragilität der Sportarten.

Werner Schuster: Für Schlierenzauer "der weltbeste Skisprung-Trainer, den es gibt".
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Beim Sommer-Grand-Prix zeigte der sechsfache Weltmeister und Team-Olympiasieger 2010 u.a. mit Rang zwei in Hinterzarten und vier in Hinzenbach auf. „Das Schöne ist, wenn man eine Bestätigung hat. Das ist mir teilweise in den Trainings ganz gut gelungen, ich habe zwei offizielle Durchgänge international gewonnen, das darf man aber auch nicht überbewerten. Aber ich habe gezeigt, dass ich am richtigen Weg bin und nach wie vor an mich glaube.“

WM-Enttäuschung abgehakt

Einmal mehr will es Schlierenzauer wissen, die große Enttäuschung, bei der WM in Seefeld nicht im ÖSV-Team zu stehen, hat er abgehakt. „Das war natürlich keine einfache Situation, wenn man bei der Heim-WM nicht dabei ist und dann auch nicht mehr weiterspringen darf und im Februar die Saison beenden muss. Das tut natürlich weh“, gestand Schlierenzauer. Dann habe er mit seinem Umfeld geredet und die Chance erhalten, mit Schuster in Kontakt zu kommen.

„Es war von Anfang an eine tolle Gesprächsbasis. Er war ja schon einmal eine Schlüsselfigur in meiner Karriere, es war immer eine Verbindung da. Auch als er in den letzten elf Jahren als (deutscher) Bundestrainer gearbeitet hat“, sagte der Tiroler, der sich bei der Gelegenheit auch bei seinem Sponsor bedankte, der ihm dies alles ermögliche. „Ich wüsste nicht, wie ich es ohne ihn gemacht hätte, dass muss ich auch einmal sagen.“

Was diesmal anders ist

Neuanfänge hatte Schlierenzauer auch in den vergangenen Jahren immer wieder ausgerufen. Alles auf Null stellen. Doch das Resultat war für ihn unbefriedigend. Was diesmal anders ist? „Es ist einfach schön, wieder mit einer Vertrauensperson zu arbeiten, die mich kennt. Er weiß, wie er mich nehmen muss. Für mich ist er der weltbeste Skisprungtrainer, den es gibt und es ist schön, an den Dingen zu arbeiten, die man gern tut“, streute Schlierenzauer Schuster Rosen.

Man darf gespannt sein, welche Früchte das Projekt Schlierenzauer/Schuster trägt, das in enger Absprache mit Cheftrainer Andreas Felder erfolgt. Die Ziele Schlierenzauers sind nicht unbedingt auf ein Ereignis festgelegt. „Bei der Vierschanzen-Tournee will man das Potenzial zeigen. Aber wenn man meine Geschichte kennt und meine Ziele weiß, - zurück an die Weltspitze -, dann ist es nicht so tragisch, wo das passiert.“ Er wolle einfach geduldig sein und tagtäglich daran arbeiten, es wieder zurück an die Spitze zu schaffen. (APA)

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