Luftangriffe der Anti-IS-Koalition in Syrien: 13 Kinder getötet

Beirut (APA/AFP) - Bei Luftangriffen der internationalen Koalition gegen die Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) sind nach Angaben von Ak...

Beirut (APA/AFP) - Bei Luftangriffen der internationalen Koalition gegen die Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) sind nach Angaben von Aktivisten erneut dutzende Zivilisten getötet worden. Unter den Opfern seien auch 13 Kinder, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Dienstag.

Insgesamt seien nach den Bombardements am Sonntag in der Ortschaft Al-Shaafa in der ostsyrischen Provinz Deir Essor 38 Leichen geborgen worden. Nach Angaben der Beobachtungsstelle handelte es sich bei dem Großteil der Opfer um Zivilisten. 32 von ihnen seien als Familienangehörige von IS-Kämpfern identifiziert worden, teilte die oppositionsnahe Organisation mit Sitz in Großbritannien mit. Die Militärkoalition nahm zunächst keine Stellung zu den Vorwürfen.

Die in Großbritannien ansässige Beobachtungsstelle bezieht ihre Informationen von Aktivisten vor Ort, für Medien sind ihre Angaben zumeist nicht zu überprüfen. Erst am Freitag hatte die Organisation den Tod von 26 Zivilisten bei Angriffen der Koalition gemeldet.

Die US-geführte Militärallianz hat wiederholt versichert, Berichte über zivile Opfer genau zu untersuchen. Al-Shaafa liegt nahe der Ortschaft Hadschin am Euphrat unweit der Grenze zum Irak. Die Gegend ist eine der letzten IS-Bastionen in Syrien. Im September hatten die Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) mit Unterstützung der Anti-IS-Koalition eine Offensive auf Hadschin begonnen, doch stoppte das kurdisch-arabische Bündnis den Einsatz Ende Oktober.

Grund waren Angriffe der Türkei auf Stellungen der kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) in Nordsyrien, die das Rückgrat der SDF bilden. Am Sonntag nahmen die SDF-Einheiten ihre Offensive nach „intensiven diplomatischen Aktivitäten“ aber wieder auf. Die Türkei will die YPG-Kämpfer von ihrer Südgrenze zurückdrängen, doch halten die USA trotz der Proteste Ankaras an der militärischen Unterstützung für die kurdische Miliz fest.