Fußball: Trainer bewerten Liga-Reform überwiegend positiv

Wien (APA) - Vor dem Beginn der Frühjahrssaison in der österreichischen Fußball-Bundesliga haben die Trainer der zwölf Clubs in einer APA-Um...

Wien (APA) - Vor dem Beginn der Frühjahrssaison in der österreichischen Fußball-Bundesliga haben die Trainer der zwölf Clubs in einer APA-Umfrage eine erste Einschätzung des neuen Modus abgegeben. Der Großteil der Betreuer bewertete die Neuerungen positiv, es gab aber auch kritische Stimmen.

Vor allem Mattersbug-Coach Klaus Schmidt kann mit den Änderungen wenig anfangen. „Aufgrund der Punkteteilung wird es im unteren Play-off eine enge Geschichte, die nicht unter fairen Vorzeichen steht“, sagte der Steirer, der auch die Play-off-Partien um einen Europacup-Platz kritisch sieht. „Für den Ersten des unteren Play-offs ist das fast ein Ding der Unmöglichkeit, weil die Spiele so eng beinander sind. Eigentlich ist das nur eine Augenauswischerei.“

Vorausgesetzt, dass der Cupsieger unter den Top vier landet, trägt der Sieger der Qualifikationsgruppe, wie das untere Play-off heißt, am 28. Mai ein Heimspiel gegen den Sechsten und Letzten der Meistergruppe aus. Der Sieger dieses Duells kämpft am 30. Mai und 2. Juni in Hin- und Rückspiel gegen den Fünften der Meistergruppe um das Ticket für die Europa-League-Qualifikation und bestreitet damit drei Partien innerhalb von sechs Tagen.

Nicht unumstritten ist auch die Punktehalbierung nach der 22. Runde, wenn die Teilung in die je sechs Teams umfassende Meister- und Qualifikationsgruppe erfolgt. Dadurch haben die Partien nach dem Cut eine höhere Wertigkeit als jene davor, was wiederum zur Folge haben könnte, dass etwa ein Verein absteigt, obwohl er im Verlauf der gesamten Saison nicht die wenigsten Zähler geholt hat.

Diese Situation wurde allerdings bewusst in Kauf genommen, um die Spannung zu erhöhen. Laut Oliver Glasner (LASK), Ranko Popovic (St. Pölten), Christian Ilzer (WAC), Thomas Letsch (Austria), Markus Schopp (Hartberg), Werner Grabherr (Altach) und Karl Daxbacher (Wacker Innsbruck) ist dies auch gelungen. Allerdings merkte Letzterer an, dass die dadurch erhoffte Steigerung des Publikumsinteresses bisher nicht gelungen sei.

Eher zurückhaltend zur Reform zeigten sich Marco Rose (Salzburg), Roman Mählich (Sturm Graz), Dietmar Kühbauer (Rapid) und Reiner Geyer (Admira). Man müsse zuerst einmal die Saison zu Ende spielen, um ordentlich Bilanz ziehen zu können, so die Meinung dieses Quartetts.

Vier der fünf ablehnenden bis abwartenden Meinungen kommen von Clubs, die in dieser Saison wegen mangelnder Erfolge bereits Trainerwechsel vollzogen haben - nur Salzburg blieb davon verschont. Einig waren sich die Coaches darin, dass die Teilung in Meister- und Qualifikationsgruppe zusätzlichen Druck erzeugt.