Osttirol

,,Zruck hoam“: Osttiroler Arbeitsmarkt sucht Heimkehrer

Am Mitteregger Kreuz, dem zentralen Kreisverkehr in Lienz, wird Werbung für die Jobmesse gemacht.
© Oblasser

Am 5. und 6. April findet in der Lienzer RGO-Arena eine Jobmesse statt, die sich an „auswärtige“ Osttiroler richtet. 13 Unternehmen sind bei „Zruck hoam“ vertreten.

Von Catharina Oblasser

Lienz –„Zurück ist nach vorn“, so lautet der Slogan, mit dem die Innos GmbH auf ihre Jobmesse am 5. und 6. April in der RGO Arena Lienz aufmerksam macht. Die Innos hat zum Ziel, die Region wirtschaftlich zu stärken.

Die Jobmesse heißt „Zruck hoam“ und richtet sich in erster Linie an die Osttiroler Wochenpendler, von denen es laut Wirtschaftskammer etwa 2000 gibt. Diese arbeiten unter der Woche zum Beispiel in Nordtirol oder Bayern und kommen nur am Wochenende heim. Angesprochen sind aber auch Personen, die schon länger außerhalb von Osttirol leben.

Um die „Auswärtigen“ zu informieren, werden nicht nur Inserate und PR-Artikel geschaltet sowie Infos über soziale Medien verbreitet. „Auch die Mautner am Felbertauern informieren die Osttiroler Pendler, die regelmäßig die Mautstelle passieren, über die Jobmesse“, sagt Richard Piock, Geschäftsführer der Innos GmbH.

Viele Auspendler arbeiten seit Jahren auswärts, weil sie im Bezirk Lienz keinen Job gefunden haben, der ihrer Ausbildung und ihren Ansprüchen gerecht wird. Mittlerweile präsentiert sich der Osttiroler Arbeitsmarkt jedoch anders als früher. Viele Firmen suchen händeringend nach hochqualifizierten Mitarbeitern. Ein Ziel der Jobmesse „Zruck hoam“ ist es, die Vielfalt und Qualität dieser offenen Stellen bekannt zu machen.

Die Firma Revital Naturraumplanung in Nußdorf-Debant ist eine der 13 Firmen, die bei „Zruck hoam“ ausstellt. „Es ist wegen der peripheren Lage Osttirols schwer, geeignetes Personal zu finden“, sagt Firmenchef Klaus Michor. „Wenn in Wien ein Zoologe gesucht wird, melden sich 100 Bewerber. Bei uns sind es vielleicht fünf oder sechs, und da ist nur mit Glück jemand Geeignetes dabei“, so der Revital-Chef. Von seinen rund 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sind über 30 Akademiker. „Im Consulting-Bereich, in dem wir arbeiten, wollen unsere Kunden einen Profi“, begründet dies Michor. Von der Jobmesse erhofft er sich, dass die Besucher Interesse an der Firma zeigen und sich vielleicht sogar jemand bewirbt. „Und ich möchte mich mit den anderen Unternehmen, die ausstellen, besser vernetzen“, nennt Michor das zweite Ziel.

Die meisten teilnehmenden Firmen suchen Mitarbeiter im technischen Bereich, so auch der Lienzer Software-Entwickler EBS Smart Solutions Software. „Wir brauchen jemanden mit Berufserfahrung, doch das ist schwer“, sagt Projektmanagerin Anna-Maria Mair. Die Suche über Inserate und Social Media hat bislang wenig gebracht, so versucht es die EBS nun über die Jobmesse. „Wir hoffen, dass viele Leute kommen und sich auch jemand bei uns bewirbt“, schildert Mair.

Auch die Makkon GmbH aus Matrei, die für Automatisierung und Maschinenbau steht, hat solche Probleme. Geschäftsführer Markus Köll sucht Maschinenbau-Techniker, einen Elektroniker und andere Kräfte. „Wir haben Inserate geschaltet, doch die Resonanz war gleich null“, beschreibt Köll. Die Jobmesse biete die Gelegenheit, die Makkon GmbH bekannter zu machen.

Der Klimageräte-Erzeuger Euroclima in Sillian ist ebenfalls bei „Zruck hoam“ vertreten. „Bei uns im Oberland ist die Personalsuche grundsätzlich schwierig, weil es viele Firmen gibt“, meint Leiter Domenik Ebner. Nicht einmal ein aufwändiges Lehrlingscasting inklusive Kinowerbung habe für Euroclima die gewünschten Bewerbungen gebracht. Nun, da die Firma ausbaut, wird es noch wichtiger, Personal zu finden. „Die Jobmesse wird sicher eine tolle Sache“, meint Ebner und hofft auf viel Resonanz.

Nähere Infos sind unter www.innos.at/zruckhoam zu finden.

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