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Tiroler sind Sparmeister, Urlaub häufig als Ziel

Die Tiroler legen beim Sparen Wert auf Sicherheit. Der Notgroschen ist der Hauptgrund für das Sparen.
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Trotz niedriger Zinsen bleibt das Sparbuch die beliebteste Anlageform. Die Altersvorsorge ist immer weniger Österreichern wichtig.

Innsbruck –Trotz der guten Konjunktur und steigender Aktienkurse bleibt das Sparbuch die beliebteste Anlageform der Österreicher. Obwohl die Österreicher fleißig konsumieren, legen sie mehr zur Seite als zuletzt. Der durchschnittliche monatliche Sparbetrag stieg gegenüber dem Vorjahr von 239 auf 245 Euro. Sparmeister sind die Tiroler, sie legen mit 265 Euro pro Monat 20 Euro mehr auf das Sparbuch.

Für 80 Prozent der Tiroler ist Sparen noch immer „sehr“ oder „ziemlich“ wichtig. Im Vordergrund steht vor allem die finanzielle Sicherheit. Der Notgroschen bzw. die finanzielle Absicherung (82 Prozent) ist laut einer IMAS-Umfrage der Tiroler Sparkassen der Hauptgrund für das Sparen. Mehr Wert wird auch auf das Sparen für größere Anschaffungen wie Haus, Wohnung oder Auto gelegt (53 Prozent). Über 80 Prozent der Tiroler und Tirolerinnen beschreiben sich als sicherheitsbetonte Sparer, die niedrige Zinsen in Kauf nehmen, um dafür mögliche Verluste auszuschließen. Das Thema Sicherheit ist so der stärkste Motivator – nicht nur als Grund, warum gespart wird, sondern auch bei der Wahl der Anlageform: In diesem Sinne werden Sparbuch und Sparkarte von 84 Prozent der Tirolerinnen genutzt. 58 Prozent setzen ihr Vertrauen ins Bausparen und 27 Prozent investieren in Wertpapiere.

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Österreichweit beobachtet die Erste Bank einen Rückgang bei der Vorsorge für das Alter. 41 Prozent der Österreicher legen Geld für Alters- oder Pflegevorsorge auf die hohe Kante, ein Rückgang von neun Prozent im Vergleich zum Jahr 2009.

Gestiegen ist hingegen die Zahl derjenigen, die für die nächste Urlaubsreise sparen (34 Prozent, +12 Prozentpunkte).

Dass die Österreicher weiter das Sparbuch präferieren und Wertpapiere zwar an Beliebtheit gewinnen, jedoch weiter „die Volumina fehlen“, liegt laut Thomas Schaufler, Privatkundenvorstand der Erste Bank, häufig an fehlendem Finanzwissen. 36 Prozent der Österreicher halten der Umfrage zufolge ihren Wissensstand über Wirtschafts- und Finanzthemen für sehr gut. Andererseits wissen 91 Prozent nicht, was Anleihen sind, 70 Prozent nicht, was Fonds sind, 62 Prozent nicht, was Aktien sind, und 48 Prozent nicht, was Zinsen sind. 35 Prozent haben auch keine Ahnung von Inflation.

Die erste und wichtigste Botschaft für Anleger lautet laut Schaufler: „Ich brauche ein Ziel.“ Derzeit sparen laut der Erste-Umfrage 48 Prozent ohne Plan und nur 14 Prozent nach Plan. Als Ausweg aus dieser Misere schlägt Schaufler Sparen bzw. Vorsorgen mittels Investmentfonds vor. (TT, APA)

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