Osttirol

Sonnendörfer werden zur familienfreundlichen Region

© Amido Handels Ges.m.b.H.

Gaimberg, Thurn und Oberlienz arbeiten gemeindeübergreifend zusammen. Nun soll eine Zertifizierung erreicht werden.

Von Christoph Blassnig

Gaimberg, Thurn, Oberlienz –Die interkommunale Zusammenarbeit funktioniert bereits seit Jahren: Die drei Sonnendörfer betreiben seit 2010 einen gemeinsamen Internetauftritt. Eine Vielzahl von Spazier-, Wander- und Bikewegen, etwa der Dolomitenblick, der Friedensweg oder der Albin-Egger-Lienz-Weg, werden gemeinsam betreut und gewartet. Der erste verbindende Themenweg ist vor zehn Jahren eingerichtet worden. Thurn und Gaimberg teilen sich am Zettersfeld einen Recyclinghof und eine Quellfassung zur Wasserversorgung. In den Ferien freuen sich die Jüngsten auf den Sommerkindergarten, bei dem sich die Gemeinden abwechseln und alle Kinder gesammelt betreut werden.

Alle drei Ortschaften befinden sich im Prozess für die Auszeichnung als familienfreundliche Gemeinde, Gaimberg wurde das Zertifikat erst kürzlich verliehen. Christina Staffler führte dieses Audit (die Untersuchung, ob alle Anforderungen erfüllt werden) für Gaimberg durch. Nun leitet Staffler auch den gemeindeübergreifenden Prozess zur Anerkennung als familienfreundliche Region.

„Dieses Gütesiegel ist EU-weit anerkannt und soll uns dabei unterstützen, langfristig Synergien zu nutzen“, sagt die Beauftragte. Im November findet ein Workshop statt, zu dem Bürgermeister, Einwohner und Gewerbetreibende geladen sein werden. „Dabei erheben wir den Ist-Zustand. Wo liegen unsere Stärken, wo ist Aufholbedarf, was wünschen wir uns?“, erklärt Staffler. Einige Monate später folgt ein weiterer Workshop zum Sollzustand. „Da werden wir auch schon erste Zielvereinbarungen treffen“, so die Verantwortliche.

Allein die Erfassung aller Bedürfnisse habe in Gaimberg schon zu einer Aufbruchsstimmung geführt, berichtet Staffler. „Von den Kindern bis zu den Alten lernen die Teilnehmer ihre eigene Gemeinde oft erst richtig gut kennen. Es entsteht Solidarität und Zusammengehörigkeit. Genau das wünschen wir uns auch als Region.“

Der Thurner Bürgermeister Reinhold Kollnig freut sich auf die anstehende Entwicklung. „Thurn, was willst du?“, habe man als Titel für die nächste Veranstaltung gewählt. Erst am Dienstag hat der Thurner Gemeinderat den Beschluss zur Teilnahme gefällt. In Oberlienz steht dieser noch aus, wird aber bald erfolgen, so Bürgermeister Martin Huber. „Wir arbeiten daran und sind vom Erfolg überzeugt. Von der Zusammenarbeit profitieren alle.“ Bürgermeister Bernhard Webhofer aus Gaimberg bestätigt die Aufbruchsstimnung, die ein solcher Prozess auslöse. Die Volksschulkinder in seiner Gemeinde haben sich ein Bad, eine Downhillstrecke, einen Cola-Automat und einen Wasserpark gewünscht.

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