200.000 Euro Förderung für Osttiroler Offensive „Digitum“
Für das Leuchtturm-Projekt „Digitum“ der Innos in Osttirol steht eine hohe Förderung des Landes zur Verfügung.
Von Christoph Blassnig
Lienz –Die Innos Gesellschaft für Innovation und nachhaltige Entwicklung hat das Projekt Digitum aus der Taufe gehoben und dazu im Vorjahr mit Partnern wie der Wirtschaftskammer, dem Metallbauunternehmen Trost in Matrei und der Lienzer Sparkassen Stiftung den Verein „Industrie 4.0 Osttirol“ gegründet. Mittlerweile trägt ein gutes Dutzend Mitglieder den Verein. Im Rahmen der Digitalisierungsoffensive des Landes Tirol erhält das Projekt eine „Leuchtturm“-Förderung von 200.000 Euro.
Digitum weist vier Arbeitspakete auf. Mit ihrer Hilfe sollen in der Bevölkerung die Chancen der Digitalisierung bekannt gemacht und verankert werden. „Niemand kann sich heute mehr der digitalen Technologie entziehen“, begründet Innos-Gschäftsführer Richard Piock das Engagement: „Der Austausch von Informationen über digitale Wege hebt den Nachteil der geographisch schlechten Erreichbarkeit auf, demokratisiert, und befreit die Menschen von Zwängen.“
Das erste Arbeitspaket ist ein Bildungsauftrag: Zehn Schüler der HAK Lienz sollen ältere Menschen in der Nutzung von Phablets, also Mobiltelefonen mit Displays in Tabletgröße, unterweisen. Nach einer Testphase beherrschen die Senioren die Technologie selbstständig. Im zweiten Projektteil bietet die Innos ihre Dienste als Anlaufstelle für Klein- und Mittelbetriebe. Nach einem wissenschaftlichen Reifegradmodell erhebt man gemeinsam praktische digitale Anwendungsmöglichkeiten für die Organisation oder Produktion der heimischen Betriebe. Der sperrige Begriff „Industrie 4.0“ meint zum Beispiel Cloud-Anwendungen, vernetzte Geräte und Maschinen wie Staubsauger, Kühlschränke oder Roboter sowie computergestützte optische Erweiterungen der Realität über zum Beispiel Videobrillen. Im Herbst installiert Digitum den ersten 3D-Metall-Drucker in Osttirol für Ausbildung und Betriebe, Punkt drei der Vorhaben. Viertens will man Beispiele für digitale Anwendungen in Landwirtschaft und Handwerk breit vorstellen.