Innsbruck verordnet sich Nachdenkpause zum Fasching
Vom Stadtmarketing gibt es am Faschingsdienstag keine Veranstaltung, dafür werden die Brauchtumsfeste in der Umgebung beworben.
Von Denise Daum
Innsbruck, Axams, Rum –Das Treiben in Innsbruck am Faschingsdienstag ist in den vergangenen Jahren immer mehr eingeschlafen und der Kinderfasching im Vorjahr war nur mäßig erfolgreich. Das gibt auch Stadtmarketingleiter Bernhard Vettorazzi zu. Heuer gibt es keine offizielle Veranstaltung der Stadt Innsbruck mehr. „Wir machen eine Nachdenkpause, der Weisheit letzter Schluss zum Faschingsdienstag ist noch nicht gefunden“, sagt Vettorazzi. „Wenn jemand einen genialen Vorschlag hat, her damit.“ Es fehlt aber nicht nur an bahnbrechenden Ideen. Auch die Organisation und Verantwortung seien für einen Veranstalter nicht ohne. Vettorazzi spielt in diesem Zusammenhang auch auf sexuelle Übergriffe bei Großveranstaltungen an. „Da habe ich als Veranstalter schon einen Spundus“, erklärt der Stadtmarketingchef.
Statt der eigenen Faschingssause bewirbt die Stadt Innsbruck heuer lieber fremdorganisierte Veranstaltungen in bzw. um Innsbruck und lud dazu am Freitag sogar zu einem Pressetermin:
Der traditionelle Mullerumzug der Martha-Dörfer findet heuer in Rum statt. Am Sonntag, 24. Februar, ab 13.30 Uhr lassen es die Brauchtumsgruppen „richtig krachen“, verspricht Martin Lechner von den Rumer Mullern. Der Humor kommt ebenfalls nicht zu kurz: „Die Stadtpolitik hat uns dabei ja gut in die Karten gespielt“, schmunzelt Lechner.
Auf eine jahrhundertelange Tradition blickt auch die Axamer Fasnacht zurück. Deren Aushängeschilder – die Wampeler – haben am Sonntag, 3. März, beim Wampelerreiten ihren großen Auftritt. Ab 13 Uhr werden im Dorfzentrum uralte Bräuche und Vorführungen einzelner Fasnachtsgruppen geboten.
Am Faschingsdienstag, 5. März, lädt die Faschingsgilde St. Nikolaus auch heuer wieder zu einem bunten Treiben am Hans-Brenner-Platz. Ab 13 Uhr gibt es ein abwechslungsreiches Programm für Groß und Klein.
Seit Jahren begeht mit viel Aufwand auch Franz Litterbach vom Sandwirt in St. Nikolaus den Faschingsdienstag. Ab 13 Uhr wird gefeiert, das Motto heuer lautet „Africa Africa“.
Sportliche Faschingsnarren kommen am Faschingsdienstag auf der Muttereralm auf ihre Kosten: Alle Maskierten nutzen die Bahn an diesem Tag gratis.