Ziesel-Hersteller Mattro in Schwaz meldet Insolvenz an
Probleme mit einem Vertriebspartner seien laut Angaben der Firma Mattro Grund für einen erheblichen Umsatzrückgang und die Insolvenz.
Schwaz – Die Firma Mattro in Schwaz produziert und vertreibt elektrisch betriebene Raupenfahrzeuge, insbesondere den bekannten „Ziesel“, der in den Bereichen Landwirtschaft, Tourismus und bei Rollstuhlfahrern zum Einsatz kommt. Die Bilanz zum 31.12.2017 weist einen Bilanzverlust von etwa 1,9 Millionen Euro und Verbindlichkeiten von etwa drei Millionen Euro aus. Bis zum Ende des Jahres 2018 steht ein weiterer Verlust in Höhe von 650.000 Euro zu Buche. Von der Insolvenz betroffen sind rund 35 Dienstnehmer.
Zur Fortführung des Unternehmens wäre laut Insolvenzantrag ein Kapitalbedarf von rund 200.000 Euro notwendig gewesen, der nicht vorhanden sei. Zudem gelang es Mattro trotz intensiver Suche nicht, einen weiteren Investor für das Unternehmen zu gewinnen.
Umsatzrückgang
Schuld an der Insolvenz sind laut Angaben von Mattro Probleme mit dem Vertriebspartner AEBI&Co Maschinenfabrik aus der Schweiz. AEBI wurden 2016 die Exklusivrechte für den weltweiten Vertrieb der Raupenfahrzeuge von Mattro eingeräumt. Technische Probleme der Fahrzeugprodukte am Markt, welche nach Ansicht der Firma Mattro die Geschäftspartnerin zu verantworten habe, hätten zu einem erheblichen Umsatzrückgang geführt. Zwischenzeitlich halte AEBI auch die vertraglich vereinbarten Mindestabnahmemengen bei weitem nicht mehr ein, wobei der Vertrieb über die Schweizer Firma etwa 50 Prozent des Umsatzes ausmache. Dies habe auch dazu geführt, dass die geforderten Unternehmensziele für ein bereits eingeplantes AWS-Förderungsdarlehen (Austria Wirtschaftsservice) nicht erreicht wurden. Deshalb wurde der dritte und damit letzte Darlehensteilbetrag in Höhe von 500.000 Euro nicht mehr genehmigt und ausbezahlt.
Mattro verfügt, wie aus dem Anlageverzeichnis (liegt der TT vor) zu entnehmen ist, über werthaltiges Vermögen in Form von Rohstoffen und Lagermaterial, fertigen und halbfertigen Produkten, Maschinen und Geschäftsausstattung und nicht zuletzt immateriellen Vermögenswerten in Höhe von in Summe mehreren hunderttausend Euro. (TT.com)