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Futterhaus expandiert: Kampf um Tierfutter wird in Tirol härter

In Österreich leben rund 2,8 Millionen Haustiere. Ihre Besitzer lassen sich Hund oder Katze gerne etwas kosten.
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Neben Fressnapf will auch das Futterhaus am Tiroler Markt für Tierfutter mitmischen. Geplant sind Filialen in allen größeren Städten.

Innsbruck, Zams –Die Heimtierbranche wächst, derzeit leben in Österreich rund 2,8 Millionen Heimtiere, Tendenz steigend. Ihre Besitzer geben laut Statistik Austria rund 750 Euro im Jahr für ihre Tiere aus, darunter fallen nicht nur Futtermittel, sondern Zubehör aller Art. Norbert Steinwidder, Geschäftsführer vom Futterhaus, freut sich über ein Umsatzplus: „Wir konnten einen Umsatz von 38,8 Millionen Euro erwirtschaften, das bedeutet gegenüber dem Vorjahr ein Umsatzplus von 12,7 Prozent.“ Den Haustiermarkt sieht er weiter wachsen, Tiere haben Menschen immer schon begleitet: „Haustiere sind treue Partner, geben Halt, wenn Menschen einsam sind, und wirken sich positiv auf unsere Gesundheit aus. Zudem nehmen sie einen immer wichtiger werdenden Stellenwert in unserer Gesellschaft ein und sind in manchen Fällen auch Kinder- oder Partnerersatz.“

Auch in Tirol will das Futterhaus – das österreichweit seit 2009 mittlerweile 40 Filialen aufgebaut hat – expandieren. Derzeit gibt es eine Filiale in Zams, doch Steinwidder hat ehrgeizige Pläne: „In den kommenden drei Jahren sollen fünf bis sieben Filialen in Tirol eröffnet werden.“ Geplant seien sie in Innsbruck und in größeren Bezirksstädten. Das Geschäft wird jedoch nicht nur mit Futter gemacht, Steinwidder betont, dass auch gerne Snacks und Spielzeug für Heimtiere gekauft würden. Derzeit hat die Fachhandelskette über 40.000 gelistete Artikel im Sortiment.

Das Futterhaus betreibt seine Filialen (ebenso wie Konkurrent Fressnapf) im Franchise-System. Für Steinwidder ein System, das sich bewährt hat. Profitiert werden könne von jahrelanger Erfahrung, einem markterprobten Gesamtkonzept sowie einem Netzwerk starker Partner aus Handels-, Immobilien- und Finanzwesen. Konkrete Starthilfen und eine individuelle Betreuung in der Eröffnungsphase seien der Grundstein für den erfolgreichen Start. Franchise-Nehmer könne grundsätzlich jeder werden. Eine „gewisse Sympathie“ für Tiere sollte aber vorhanden sein. Wichtig für den Heimtiermarkt ist auch der Online-Auftritt. Konkurrent Fressnapf setzt seit Oktober 2018 ganz besonders auf das Internet. Gebaut wird auf eine so genannte Mehrkanalstrategie aus 132 Filialen – 22 in Tirol– und dem verstärkten Online-Shop. Damit sollen „Kunden aus dem Lebensmittelhandel für den Fachhandel begeistert werden“, erklärt Fressnapf-Österreich-Chef Hermann Aigner. Durch die wachsende Konkurrenz in der Heimtierbranche werde der Wettbewerb jedoch auf allen Kanälen herausfordernder, räumt Aigner ein. Seit vergangenem Herbst beliefert Fressnapf mit seinem Online-Shop ganz Österreich. Im vergangenen Jahr wurden von Fressnapf 173,5 Millionen Euro, um fast 10 Prozent mehr als im Jahr davor, umgesetzt. Noch heuer sollen zwei weitere Filialen eröffnet werden.

Betont wird nicht nur die Qualität des Futters, sondern auch die Beziehung zwischen dem Tier und seinem Herrchen bzw. Frauchen. Fressnapf Österreich will das so genannte „Future-Store-Konzept“ verwirklichen. Während Hunde üblicherweise draußen vor dem Geschäft warten müssen, haben sie bei Fressnapf die Erlaubnis, an der Leine mit Frauchen einkaufen zu gehen. Ebenso wichtig sei individuelle Beratung. Auch beim Konkurrenten steht Beratung im Vordergrund. Sämtliche Mitarbeiter werden in der hauseigenen Akademie ausgebildet und erhalten so das nötige Fachwissen, ein eigener Hund wird nicht vorausgesetzt. (ver)

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