Innovation

Tiroler Unternehmen Oroboros erhält 1,7 Millionen Euro EU-Förderung

Die in Innsbruck ansässige Oroboros arbeitet im Bereich der Mitochondrienforschung.
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Oroboros arbeitet im Bereich der Mitochondrienforschung und hat nun eine neues Gerät entwickelt, das die Erforschung von Alzheimer, Diabetes oder Parkinson vorantreiben soll.

Innsbruck – Das Tiroler Unternehmen Oroboros Instruments hat eine EU-Förderung in Höhe von 1,7 Mio. Euro erhalten, um die Entwicklung und Markteinführung ihres Gerätes „NextGen-O2k“ voranzutreiben. Das Unternehmen arbeitet im Bereich der Mitochondrienforschung und will mit dieser Innovation einen Beitrag zur Erforschung von Krankheiten wie Alzheimer, Diabetes oder Parkinson leisten.

Mitochondrien sind die „Kraftwerke der Zellen“, erklärt Erich Gnaiger, Gründer und CEO der Firma Oroboros Instruments, am Montag bei einer Pressekonferenz in Innsbruck. Um diese Kraftwerke besser erforschen zu können und herauszufinden, in welchem Zusammenhang sie mit sogenannten mitochondriellen Erkankungen stehen, entwickelte sein Unternehmen ein Gerät, das bereits in 650 wissenschaftlichen Einrichtungen weltweit zur Anwendung kommt.

(v.li.) Erich Gnaiger (Oroboros Instruments), LRin Patrizia Zoller-Frischauf (Tiroler Landesregierung), Marcus Hofer (Standortagentur Tirol).
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Nun gibt es ein neues „All-in-one Gerät“, wie Gnaiger berichtet. Der „NextGen-O2k“ soll die Aktivität der Zellatmung bei zahlreichen Erkrankungen untersuchen, damit Diagnose und Therapie verbessert werden können. Zudem soll es im Bereich der Biotechnologie und Ökologie eingesetzt werden. Das Gerät soll in der Lage sein, die Photosynthese-Aktivität von Chloroplasten und den Stoffwechsel von Algen zu messen - womit eine Optimierung der Biomasseproduktion erreicht werden könne.

Im Rahmen des Projektes und mit Hilfe der bedeutenden Förderung will Oroboros Instruments sein Geschäft zudem auf Anwendungsfelder in der Biotechnologie und Ökologie ausweiten. Weil das neue Messgerät in der Lage sein wird, die Photosynthese-Aktivität von Chloroplasten und den Stoffwechsel von Algen zu messen, soll es auch einen Beitrag zur Optimierung der künftigen Biomasseproduktion leisten.

Um das Gerät im Jahr 2021 auf den Markt bringen zu können, braucht Oroboros Instruments 2,4 Millionen Euro. Die europäische Forschungs- und Innovationsförderung Horizon 2020 unterstützt das Unternehmen mit 25 Mitarbeitern mit Sitz in Innsbruck. Für Tirols Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf (ÖVP) ist dies eine Förderung, „die wirklich weiterhilft“, sagte sie am Montag. Das Unternehmen spiele damit in der „Champions League“ der europäischen Klein- und Mittelunternehmen. Das KMU Instrument unterstützt in Phase 2, der sogenannten Marktüberleitungsphase, innovative und international tätige Klein- und Mittelunternehmen, die bahnbrechende Innovationen auf den Markt bringen wollen, mit einer Förderquote in Höhe von 70 Prozent.

„Mit Förderungen wie dem KMU Instrument können innovative KMU für bahnbrechende Neuheiten einen großen Schritt Richtung Markt setzen“, erklärt Marcus Hofer, der Geschäftsführer der Standortagentur Tirol, die Tirols Unternehmen über das Enterprise Europe Network beim Einwerben europäischer Forschungsgelder kostenlos berät und begleitet. (TT.com, APA)

Forschungsrahmenprogramm Horizon 2020

Das KMU Instrument ist Teil des europäischen Forschungsrahmenprogramms Horizon 2020 für den Zeitraum 2014 — 2020. Insgesamt sind aus Horizon 2020 seit Programmbeginn in 136 Beteiligungen rund 62,5 Millionen Euro nach Tirol geflossen (Datenstand März 2019, EU-Performance Monitor). Davon konnte Tirols Wirtschaft mit 60 Beteiligungen rund 19,2 Millionen Euro an Fördermitteln einwerben. 29 Prozent dieser Mittel gehen an KMU.

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