Vorwürfe

Kommission prüft: Asfinag-Chef bekam Haus geschenkt

Klaus Schierhackl (l.) sieht die Schenkung als Privatsache an.
© APA/Fohringer

Asfinag-Vorstand Klaus Schierhackl steht nach mehreren Vorwürfen unter Druck. Er hat ein Haus im Wert von 1,3 Mio. Euro geschenkt bekommen. Eine Untersuchung soll nun Klarheit bringen.

Wien –Der Vorstand des staatlichen Autobahnbetreibers ­Asfinag, Klaus Schierhackl, hat ein Haus im Wert von 1,3 Mio. Euro geschenkt bekommen. Das großzügige Geschenk hat er von jener Stifterin erhalten, deren Stiftung der Asfinag die Wiener Innenstadtbüros vermietet. Für Schierhackl ist dabei alles in Ordnung. Eine Untersuchungskommission der Asfinag, die sich mit einem Vorwurf der sexuellen Belästigung gegen Schierhackl beschäftigt, will nun auch die Sache mit dem Haus prüfen. Mitte Jänner soll es einen ersten Zwischenbericht geben.

Laut Grundbuch übergab die Dame Schierhackl 2015 eine Liegenschaft samt Haus in Marchegg im Wert von 1,3 Mio. Euro, heißt es in einem Kurier-Bericht. Die Haus-Schenkung sei auf Wunsch der Schenkenden erfolgt. Sie habe ein Wohnrecht auf Lebenszeit und es gebe ein Belastungs- und Veräußerungsverbot.

Die Asfinag hat den Mietvertrag für ihren Sitz in der Rothenturmstraße 1998 abgeschlossen. Schierhackl, der seit 2007 einer der Asfinag-Vorstände ist, habe die Dame 2005 oder 2006 kennen gelernt. Im Laufe der Zeit habe sich ein freundschaftliches, später ein familiäres Verhältnis entwickelt.

Die Schenkung werde von Schierhackl als privat gesehen, erklärt sein Sprecher gegenüber der TT. Über Compliance habe er sich dennoch Gedanken gemacht. 2013 habe er Asfinag-intern alles offengelegt. Dazu gebe es auch einen Aktenvermerk. Geschäftliche Angelegenheiten zwischen der Asfinag und der Stiftung habe daraufhin ein Vorstandskollege übernommen.

Die Untersuchungskommission, bestehend aus zwei Rechtsanwältinnen und einem Psychologen, werde sich mit Compliance- und Governance-Themen beschäftigen. Eine Frage werde sein, ob und inwieweit der Aufsichtsrat informiert wurde.

Die Asfinag wird bis 2021 aus dem Haus der Stiftung der Dame ausziehen, sagte Schierhackls Sprecher, für dieses Projekt sei auch Schierhackl zuständig. Der Asfinag-Manager lasse nun wegen der „nicht nachvollziehbaren Vorwürfe“ seinerseits rechtliche Schritte prüfen. (APA, ecke)

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