Nach Abstürzen

Boeing-Chef wendet sich mit reuevollem Brief an Fluggäste

Dennis Muilenburg, der CEO des US-Flugzeugbauers Boeing.
© AFP

Das Unternehmen verstehe, dass Leben von der Arbeit abhingen, die bei Boeing verrichtet werde, schrieb Dennis Muilenburg nach den Abstürzen von 737 MAX Maschinen in Indonesien und Äthiopien.

Seattle – Nach dem Absturz zweier Boeing-Maschinen vom Typ 737 MAX hat sich Konzernchef Dennis Muilenburg an Fluggäste und Airlines gewandt. Das Unternehmen verstehe, dass Leben von der Arbeit abhingen, die bei Boeing verrichtet werde, schrieb Muilenburg in einem vom US-Konzern am Montag veröffentlichten Brief.

Aufgrund der Daten, die nach den beiden Abstürzen verfügbar seien, ergreife Boeing Maßnahmen, um die Sicherheit der 737 MAX absolut zu gewährleisten. Boeing kooperiere mit der US-Flugaufsicht, dem Verkehrsministerium und der Behörde für Verkehrssicherheit in allen Aspekten der Abstürze beider Maschinen. „Wir verstehen und bedauern auch die Schwierigkeiten, die unsere Kunden und Fluggäste dadurch haben, dass die Maschinen am Boden bleiben“, schrieb der Boeing-Chef zudem.

Weltweite Startverbote nach Absturz

Bei den Abstürzen in Indonesien im Oktober und in Äthiopien vor rund einer Woche starben insgesamt 346 Menschen. Experten schließen nicht aus, dass eine Kontrollsoftware in den Maschinen ursächlich für die Abstürze waren. Dabei geht es vor allem um des Stabilisierungssystems MCAS. Es soll bei zu steilem Flugwinkel einen Strömungsabriss verhindern, indem es automatisch die Nase der Maschine absenkt.

Insidern zufolge untersucht das US-Verkehrsministerium, ob die FAA bei der Zulassung von MCAS Fehler gemacht hat. Experten stellen zudem infrage, ob Piloten ausreichend für das System geschult wurden. Boeing hat seinen Kunden empfohlen, die rund 350 betriebenen Maschinen vorerst am Boden zu lassen. Zuvor hatten nationale Behörden weltweit Startverbote für das Modell verhängt, das erst seit 2017 als Konkurrent für den Airbus A320 neo am Markt ist. (APA/Reuters)

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