Elektroindustrie

Osram-Übernahme für steirischen Chip-Herstellter noch nicht vom Tisch

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Umsatz und Gewinn des steirischen Sensor- und Chip-Herstellers sind im ersten Halbjahr kräftig gestiegen.

Wien, Graz, München – Für den in der Schweiz börsennotierten steirischen Sensor-und Chiphersteller ams AG ist eine potenzielle Übernahme des deutschen Beleuchtungsherstellers Osram noch nicht abgehakt. In der Vorwoche hatte ams ein Übernahmeangebot innerhalb kürzester Zeit wieder zurückgezogen. Heute, Dienstag, habe ams entschieden, „eine mögliche Transaktion mit Osram Licht AG weiter zu prüfen“, teilte ams mit.

Man sei „kürzlich von möglichen finanziellen Partnern“ angesprochen worden „und hat mit ihnen Ansichten ausgetauscht, die ams‘ Auffassung bestätigen, dass ams eine umsichtig strukturierte Finanzierungszusage für eine derartige potenzielle Transaktion arrangieren kann“, heißt es in der Mitteilung zur Bekanntgabe der Entwicklung im ersten Halbjahr.

Man sehe strategische Transaktionen als wertvolles Element der Strategie um Technologieführerschaft an. Gelegenheiten zur Weiterentwicklung müssten unter anderem im Falle größerer Transaktionen eine positive Ergebniswirkung haben, im Rahmen einer nachhaltigen Kapitalstruktur umsetzbar sein und zum finanziellen Modell passen. Vor diesem Hintergrund habe ams unter den damaligen Umständen vergangene Woche keine ausreichende Basis gesehen, die Gespräche mit Osram fortzuführen, prüfe aber laufend alle potenziellen Gelegenheiten zur Weiterentwicklung, wobei die genannten Kriterien erfüllt sein müssten, so das Unternehmen zur Entscheidung, eine mögliche Transaktion mit Osram weiter zu prüfen.

„Robuste Performance“

Osram hatte Zweifel geäußert, ob ams die avisierte bis zu 4,2 Milliarden Euro schwere Übernahme finanzieren könnte, so Reuters. Seit Montag läuft die Annahmefrist für das Übernahmeangebot der Finanzinvestoren Bain und Carlyle, die den Osram-Aktionären 35 Euro je Aktie bieten. ams hatte laut Osram 38,50 Euro in Aussicht gestellt.

Im ersten Halbjahr hat ams Gewinn und Umsatz gesteigert. Die robuste Performance im zweiten Quartal und im ersten Halbjahr habe abermals überwiegend auf dem Consumer-Geschäft beruht, teilte das Unternehmen mit. Operativ lag das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) im Halbjahr bei 73,2 Millionen US-Dollar (65,27 Millionen Euro), nach 24,2 Millionen Dollar. Das bereinigte Nettoergebnis betrug plus 15,8 Millionen Euro, nach 7,7 Millionen Dollar Verlust. Der Umsatz stieg um mehr als ein Fünftel (22 Prozent) auf 801,2 Millionen Dollar. (APA)

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