Einzelhandel

Rewe darf Lekkerland Österreich nicht übernehmen

REWE International AG in Wiener Neudorf
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Die österreichische Bundeswettbewerbsbehörde teilte am Montag mit, Rewe habe aufgrund der Wettbewerbsbedenken der Behörde den in Österreich operativ tätigen Teil von Lekkerland aus dem Deal ausgegliedert.

Wien – Rückschlag für den deutschen Handelskonzern Rewe: Die Billa-Mutter darf im Zuge der Lekkerland-Übernahme das Geschäft des Lebensmittelgroßhändlers in Österreich nicht übernehmen. Die österreichische Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) teilte am Montag mit, Rewe habe aufgrund der Wettbewerbsbedenken der Behörde den in Österreich operativ tätigen Teil von Lekkerland aus dem Deal ausgegliedert.

Lekkerland Österreich bleibt damit weiterhin im Eigentum der ursprünglichen Anteilseigner. Dies sei möglich, weil Lekkerland Österreich bisher schon weitgehend autark agiert habe. Anders als in Deutschland seien dabei erhebliche Bedenken von Marktteilnehmern insbesondere im Markt für die Belieferung von Tankstellen geäußert worden, sagen die Wettbewerbshüter.

Für Rewe sind die Folgen der Entscheidung der österreichischen Wettbewerbsbehörde wohl überschaubar, berichtete die deutsche Nachrichtenagentur dpa. In allen anderen von dem Zusammenschluss betroffenen Ländern hat Rewe inzwischen grünes Licht für die Übernahme erhalten. Wichtig war vor allem die Zustimmung des deutschen Bundeskartellamtes vor knapp zwei Wochen. Die Übernahme könne nun voraussichtlich bis Ende des Jahres abgeschlossen werden, sagte ein Unternehmenssprecher in Deutschland.

Standbein bei der Unterwegsversorgung stärken

Die Lekkerland-Gruppe ist auf die Belieferung von Tankstellen und Kiosken mit Tabakwaren und Lebensmitteln spezialisiert. Ihr Umsatz betrug 2018 rund drei Milliarden Euro in Deutschland und fünf Milliarden Euro in Europa. Auch Rewe ist in dem Segment bereits aktiv. So beliefert der Konzern im Rahmen seines Konzepts Rewe To Go rund 500 Aral-Tankstellen mit Lebensmitteln. Doch ist dies für Rewe bisher noch ein eher kleines Geschäftsfeld.

Durch die Übernahme will der Konzern sein Standbein bei der Unterwegsversorgung stärken. „Die Unterwegsversorgung und der Außerhaus-Verzehr gehören zu den stärksten Trends unserer Branche und werden zukünftig eine noch wichtigere Rolle spielen“, hatte Rewe-Chef Lionel Souque bei der Bekanntgabe der Pläne im Mai gesagt. (APA)

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