Imposante Klangwolke der Blasmusik
Musikfest wurde zum Publikumsmagneten. Zahl der bewerteten Gruppen ist österreichweit einzigartig.
Von Simone Tschol
Heiterwang –Der Wettergott muss wohl ein Musikant sein, oder zumindest ein Freund der Außerferner Blasmusik. Nicht ohne Grund gilt das Musikfest landläufig als „Schönwettergarant“. Trotz schlechter Wettervorhersagen strahlte der Himmel über Heiterwang beim 66. Bundesmusikfest wieder in Azurblau. Die Hitze machte das Fest für Musikanten und Zuschauer gleichermaßen zur schweißtreibenden Angelegenheit.
Nicht nur die Musikantinnen und Musikanten – der ganze Ort war tagelang auf den Beinen, um für einen reibungslosen Ablauf zu sorgen. „Es war super organisiert. Das ganze Dorf ist Spalier gestanden. Da sieht man, welche Kräfte frei werden, wenn alle zusammenhelfen“, streut Horst Pürstl, Obmann des Außerferner Musikbundes, den Heiterwangern Rosen.
Zum Festhöhepunkt – dem großen Umzug am Sonntagnachmittag – strömten die Besucher wieder in Massen herbei. Tausende Zaungäste säumten schließlich die Straßen, als die 38 Musikkapellen durch das Dorf marschierten. Auch die liebevoll geschmückten Festwägen ernteten viel Applaus. Die Gäste auf der Ehrentribüne – unter ihnen Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Kirche – spendeten fleißig Beifall.
Danach spazierten alle Festgäste in Richtung Festzelt, wo wenig später auch die Wertungsergebnisse bekannt gegeben wurden. Mit 36 bewerteten Musikkapellen wurde neuer, österreichweiter Rekord aufgestellt. In der Wertungsstufe B gewann Lermoos vor Jungholz-Zöblen und Berwang. Die Wertungsstufe C entschied Elbigenalp vor Bichlbach und Pflach (ex aequo Platz zwei) für sich. Höfen ging als Gewinner der Stufe D vor Pinswang und Vorderhornbach ex aequo mit Huttenwang hervor. Der Sieg in Stufe E (mit Showelement) ging an Lechaschau. Die Außerferner verwiesen die Harmoniemusik Seeg denkbar knapp auf Platz zwei.
AMB-Obmann Horst Pürstl ist voll des Lobes: „Ich bin echt begeistert. Die Außerferner Kapellen marschieren allesamt hervorragend. Das ist wirklich allerhöchstes Niveau. Die Bewerter müssen hier schon ganz andere Maßstäbe ansetzen.“ Dies sei auch bei der letzten Generalversammlung des Tiroler Blasmusikverbandes eigens hervorgehoben worden, meint Pürstl stolz.
Insgesamt hüllten heuer 1594 Musikanten die Zwischentorengemeinde Heiterwang in eine Klangwolke. Sechs Bewerter beobachteten die Auftritte mit Argusaugen und sorgten für ausgelassenen Jubel bei den Siegern.