Johan Simons nimmt Abschied von Münchner Kammerspielen
München (APA/dpa) - Nach fünf Jahren nimmt Intendant Johan Simons (68) an diesem Samstag Abschied von den Kammerspielen in München. Er hat d...
München (APA/dpa) - Nach fünf Jahren nimmt Intendant Johan Simons (68) an diesem Samstag Abschied von den Kammerspielen in München. Er hat die Welt nach München gebracht - und München in die Welt. Er holte fremdsprachige Schauspieler in Bayern auf die Bühne und schickte das Theater auf internationale Gastspiele.
Mit der 80. und letzten Vorstellung des Stückes „Hiob“ endet an diesem Samstag die letzte Spielzeit unter Simons. Mit Matthias Lilienthal ist bereits ein Nachfolger gefunden. Simons hat die Kammerspiele verjüngt und 2013 zum „Theater des Jahres“ gemacht. Darauf sei er stolz, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. „Was ich gemacht habe ist, den Kammerspielen ein europäisches Gesicht zu geben. Ich habe Fremdsprachen in das Theater geholt, ich habe Schauspieler und Regisseure aus anderen Kulturen geholt - von Finnland bis China.“
Unter Simons standen die Kammerspiele für Uraufführungen - wie etwa Elfriede Jelineks NSU-Stück „Das schweigende Mädchen“ oder Rene Polleschs eigene Werke. „Das Theater hat sich verjüngt, aber damit verliert man natürlich alte Generationen, weil ich nicht nur Schiller oder Shakespeare oder klassische Schriftsteller gemacht habe“, sagte Simons rückblickend. „Da haben sich bestimmt einige gedacht: Ich warte, bis der Simons verschwunden ist, bis ich mich wieder anmelde als Abonnent.“
Der Niederländer Simons wechselt aus München zur Ruhrtriennale. Als Intendant löst er dort den Musiker und Komponisten Heiner Goebbels ab. Die erste Ruhrtriennale unter seiner Leitung beginnt am 14. August.