Die lange Hitzeperiode ließ Notfälle deutlich ansteigen
Durch die Hitzewelle herrschte diese Woche auf der internistischen Ambulanz Hochbetrieb. Vorsicht ist bei der Abkühlung angebracht.
Von Sabine Strobl
Innsbruck –In den letzten Wochen war auf der internistischen Notambulanz der Klinik Innsbruck viel los. An manchen Tagen war der Andrang kaum zu bewältigen, bis zu 150 Menschen täglich suchten Hilfe. Viele ihrer Beschwerden sind auf die Hitzewelle zurückzuführen, erklärt der Internist Christoph Pechlaner. Auf die Intensivstation musste bislang aber niemand allein wegen Hitzeschlags aufgenommen werden.
Einen heißen Tag steckt der menschliche Körper meist gut weg. Doch „je länger die Hitze andauert, wenn Windstille und eine hohe Luftfeuchtigkeit hinzukommen, desto häufiger treten Beschwerden auf“, führt Pechlaner aus. Die Beschwerden können Kreislaufprobleme sein, Kopfschmerzen, Schlappheit, Schwindel, Krämpfe an Armen und Beinen, aber auch Unwohlsein, Beinahe-Ohnmacht bis zum epileptischen Anfall.
Normalerweise springt bei Hitze das Kühlsystem des Körpers an. Unter anderem produziert er Schweiß. Kinder tun sich schwerer, das Wärmegleichgewicht zu halten. Ebenso ältere und untrainierte Personen. Menschen, die es gewohnt sind, im Freien zu arbeiten, sind äußerst selten Patienten wegen eines Hitzeschadens.
Wie Pechlaner erklärt, lassen sich Hitzenotfälle oft mit einfachen Maßnahmen vermeiden. Viel trinken ist immer der erste Tipp. Doch wer nur literweise Wasser trinkt, spült das wichtige Kochsalz aus dem Körper. Pechlaner: „Verdünnte Fruchtsäfte und flüssigkeitsreiche Nahrung wie Obst und Gemüse tun dem Körper gut.“ Beim beliebten Sprung ins kalte Nass rät der Internist zu Umsicht. „Je kälter das Wasser, desto langsamer sollte man hineingehen. Man muss nicht ganz hinausschwimmen. Auch die kalte Dusche kann kontraproduktiv sein. Besser ist laues Wasser und sich nicht ganz abtrocknen.“ Menschen, denen die Hitze stark zu schaffen macht und die regelmäßig Medikamente einnehmen, sollten sich mit dem Hausarzt absprechen, ob eine Anpassung der Dosis oder der Medikamentenart helfen könnte.
Ansonsten heißt es: Tätigkeiten in der prallen Sonne vermeiden, auf Alkohol verzichten, in einem kühleren Zimmer schlafen und Coolpacks in Handtücher eingewickelt zu den Füßen oder unter den Kopfpolster legen.