Salzburg

Zwei Tote bei schwerem Unfall auf der Glocknerstraße

Der Abtransport des verunfallten Fahrzeuges.
© APA/EXPA/ JFK

Zwei junge Briten stürzten mit ihrem Fahrzeug rund 400 Meter ab. Entgegen ersten Augenzeugenberichten war es kein illegales Straßenrennen.

Fusch an der Glocknerstraße – Auf der Großglockner-Hochalpenstraße sind Freitagfrüh zwei Männer aus Großbritannien ums Leben gekommen. Ein Autolenker hatte am Fuscher Törl (2.428) Meter in einer starken Linkskurve die Kontrolle über seinen Pkw verloren. Der Wagen durchstieß um 7.35 Uhr eine Leitschiene aus Holz und stürzte rund 400 Höhenmeter weit ab. Für die beide Insassen im Alter von 22 und 25 Jahren kam jede Hilfe zu spät.

Augenzeugen zufolge waren die Briten in ihrem Seat Leon von der Mautstelle bei Fusch (Pinzgau) bergauf gefahren. Am Steuer saß der jüngere der beiden. Wenige Minuten später folgte ein Porsche, ebenfalls mit einem britischen Kennzeichen. Erste Hinweise, dass sich die beiden Lenker ein illegales Straßenrennen geliefert haben, haben sich laut Information der Polizei aber nicht bestätigt.

„Es gab aber keine Bremsspur“

„Vereinzelt sind um diese Zeit schon Radfahrer und Motorradfahrer auf der Straße unterwegs“, sagte Peter Embacher von der Betriebsleitung der Glocknerstraße. „Mehrere Radfahrer haben beobachtet, dass die beiden Autos sehr flott unterwegs waren.“ Ob der Lenker die 90-Grad-Kurve am Fuscher Törl falsch eingeschätzt hat oder schlicht zu schnell unterwegs war, könne er nicht sagen. „Es gab aber keine Bremsspur.“

Die Besatzung des Rettungshubschraubers „Alpin Heli 6“ aus Zell am See war sehr schnell am Unfallort. „Wir konnten aber nicht mehr helfen“, sagte Flugretter Robert Fernsebner zur APA. Beide Insassen seien bei dem Absturz aus dem Fahrzeug geschleudert worden und waren wohl sofort tot. Der Wagen habe bei dem Unfall zunächst 50 bis 80 Meter im freien Fall zurückgelegt und sei dann über steiles und felsdurchsetztes Gelände abgestürzt, bis er in einem Graben völlig demoliert zum Stillstand kam.

Die beiden Briten waren Teilnehmer der „Great European Rally 2015“ - einer achttägigen Rundfahrt von Brüssel nach Budapest ohne Zeitvorgabe und Sonderprüfungen. Die Polizei fahndete sofort nach dem Unfall nach dem zweiten Auto, weil der Verdacht eines illegalen Straßenrennens und von Fahrerflucht vorlag. Der Lenker des Porsches meldete sich dann selbst telefonisch bei der Polizei und kam später in eine Polizeiinspektion.

Der 42-jährige Brite gab an, gemeinsam mit den Verunglückten an der Rallye teilgenommen zu haben. Die Gruppe nächtigte auch im gleichen Hotel. Er war den beiden am Morgen nach der Mautstelle nachgefahren, konnte sie aber am vereinbarten Treffpunkt nicht finden und auch am Telefon nicht erreichen. Als er die beiden auch im Hotel nicht mehr antraf, verständigte er zunächst den Veranstalter. Als er kurz darauf den Polizeihubschrauber im Bereich der Hochalpenstraße sah, meldete er sich bei der Polizei.

Bei dem Einsatz waren Rotes Kreuz, Bergretter und Feuerwehrleute aus Salzburg und Kärnten beteiligt. Die beiden Toten wurden am späten Vormittag vom Polizeihubschrauber Libelle mit dem Seil geborgen. Ein Transporthubschrauber flog am Nachmittag das Autowrack zurück auf die Straße. (APA)

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