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Notenbanker fordern rasche Stützung griechischer Banken

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Frankreichs Notenbank-Gouverneur und EZB-Ratsmitglied Christian Noyer plädiert für zügige Kapitalhilfen an die Hellas-Institute.

Frankfurt – Nach der Wiedereröffnung griechischer Banken wird die Frage ihrer langfristigen Stützung immer dringlicher. Führende Notenbanker sprachen sich am Freitag für schnelle Kapitalhilfen an die angeschlagenen Institute aus. Geldhäuser von Thessaloniki bis Kreta sind in einer prekären Lage, da verunsicherte Bürger zuletzt ihre Konten leergeräumt haben.

Zudem wurden wegen des Wirtschaftseinbruchs immer Kredite faul. Unterdessen sollten am Freitag in Athen Detailverhandlungen über ein weiteres Hilfspaket für Griechenland beginnen. Es soll auch Milliarden-Summen für den Bankensektor enthalten. Bisher sind die Häuser noch stark von den Notfall-Hilfen der Athener Notenbank abhängig, die die Europäische Zentralbank (EZB) genehmigt.

Noyer für zügige Kapitalhilfen an Hellas-Institute

Frankreichs Notenbank-Gouverneur und EZB-Ratsmitglied Christian Noyer plädiert für zügige Kapitalhilfen an die Hellas-Institute. Sie sollten Kapitalspritzen noch vor dem im Herbst geplanten Bilanzcheck der Europäischen Zentralbank (EZB) erhalten, sagte Noyer der Zeitung „Le Monde“. Auch der Deutsche-Bundesbank-Vorstand Andreas Dombret fordert eine rasche Stabilisierung der Geldhäuser. Für sie sollen in einem neuen Hilfspaket bis zu 25 Mrd. Euro bereitstehen, um Kosten für ihre Rekapitalisierung oder Abwicklung zu decken. „Über das Wie dieser Rekapitalisierung denkt die europäische Bankenaufsicht jetzt intensiv nach“, sagte Dombret dem Magazin „Focus“. Das sei ein wichtiger Schritt, der rasch getan werden sollte.

Griechenlands Finanzbranche wird von vier großen Häusern dominiert: National Bank of Greece, Eurobank, Piraeus Bank und Alpha Bank. Früheren Angaben von Insidern zufolge ist auch nach Kapitalhilfen mit einem größeren Branchenumbau zu rechnen. Von den großen vier könnten dann möglicherweise nur noch zwei bestehen bleiben, hieß es. Die EZB will die Banken nach dem Sommer durchleuchten, um ihren exakten Kapitalbedarf zu bestimmen. Nach wie vor offen ist, ob und wie sich etwa Bankkunden, Anleihegläubiger und Aktionäre an einer eventuellen Rettung von Instituten finanziell beteiligen müssten.

„Keine gemeinsame Haftung für den Schutz von Bankeinlagen“

Noyer lehnt eine Beteiligung großer Bankkunden daran ab. Sein Argument: Es seien vor allem kleinere und mittelgroße griechische Firmen, die noch hohe Einlagen bei Banken besäßen. Sie zu belasten, würde die Wirtschaft weiter abwürgen. Bundesbank-Vorstand Dombret zufolge sollten für mögliche Verluste griechischer Sparer allerdings keine anderen Euro-Länder einspringen. „Solange wir im Euroraum keine gemeinsame Fiskalpolitik haben, sollte es keine gemeinsame Haftung für den Schutz von Bankeinlagen geben“, sagte Dombret, der Deutschland im EZB-Bankenaufsichtsgremium vertritt.

Griechenlands Banken haben nach dreiwöchiger Zwangspause erst seit Montag ihre Schalter wieder offen. Allerdings bleibt der Kapitalverkehr eingeschränkt. Wann an der Börse in Athen wieder gehandelt werden kann, soll kommende Woche entschieden werden. Unterdessen hob die Börse in Luxemburg den zeitweiligen Handelsstopp für Anleihen von 25 griechischen Emittenten - darunter die Regierung und die Großbanken - wieder auf. (APA/Reuters)

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