Russischer Nationalist als Drahtzieher von acht Morden verurteilt
Moskau (APA/AFP) - Ein Moskauer Gericht hat am Freitag einen ehemaligen kremlnahen Journalisten als Drahtzieher von acht Morden zu lebenslan...
Moskau (APA/AFP) - Ein Moskauer Gericht hat am Freitag einen ehemaligen kremlnahen Journalisten als Drahtzieher von acht Morden zu lebenslanger Haft verurteilt. Dies teilte das einflussreiche russische Ermittlungskomitee mit.
Ilja Gorjatschow ordnete laut Urteil unter anderem an, den bekannten Menschenrechtsanwalt Stanislaw Markelow und seine Begleiterin, die 25-jährige Anastasija Baburowa, im Jänner 2009 auf offener Straße zu erschießen. Beide befassten sich mit Menschenrechtsverletzungen im Krieg gegen Tschetschenien sowie mit Rassismus und Ultranationalismus in Russland.
Mit der Ermordung der beiden habe der 33-jährige Gorjatschow den Nationalisten Nikita Tichonow betraut, befanden Geschworene bereits am Dienstag vor einer Woche; am Freitag wurde das Strafmaß verkündet. Tichonow verbüßt bereits eine lebenslange Haftstrafe.
Gorjatschow und Tichonow bildeten den Ermittlern zufolge im Jahr 2008 eine schwer bewaffnete und „bestens organisierte“ Gruppe namens Kampforganisation russischer Nationalisten (Born). Diese habe dutzende von Verbrechen begangen, darunter die acht Morde. Unter den Opfern waren demnach ein Richter, mehrere Antifaschisten und Angehörige ethnischer Minderheiten.
Drei Gruppenmitglieder wurden im April wegen der Morde und mehrerer Mordversuche zu lebenslanger Haft verurteilt. Gorjatschow floh im Jahr 2010 außer Landes. Zuvor war er im Fall Markelow als Zeuge verhört worden. Er wurde im Jahr 2013 in Serbien festgenommen und nach Russland ausgewiesen.