Vom EM-Schock zum WM-Traum
Rad-Ass Daniel Federspiel will nach der Disqualifikation Revanche – Osl 20., Markt 18.
Von Roman Stelzl
Chies d’Alpago –Das Wort „Disqualifikation“ ging Daniel Federspiel am Freitagabend schwer von der Zunge, als sich Tirols Mountainbike-Ass von der Europameisterschaft in Chies d’Alpago (ITA) meldete. „Keine Kamera, keinen Nachweis, nichts. Die Niederländer haben Einspruch wegen Frühstarts eingelegt und das war’s dann“, knirschte Federspiel mit den Zähnen. Der 28-jährige Imster war als Favorit in den Eliminator gestartet, hatte das Feld dominiert, das Semifinale klar gewonnen – doch kurz nach dem vorletzten Lauf zum dritten EM-Titel in Folge kam die Hiobsbotschaft: zu früh gestartet. Disqualifikation.
„Wenn ich um einige Zentimeter gewonnen hätte, dann verstünde ich es. Aber ich war 15 Meter vor den anderen. Das ist der einzige Weg, wie man mich stoppen kann“, ergänzte Federspiel. Die Spitze des Eisbergs: Federspiel wurde als Ersatz ein Platz im kleinen Finale angeboten. „Da hätte sie mir viel Geld bieten müssen, das ich da mitfahre!“ Die Wut hielt sich alles in allem aber in Grenzen – wäre das jedoch die WM gewesen, hätte Federspiel statt sanfter Worte wohl Feuer gespuckt.
Denn WM-Gold bleibt der letzte große Traum – und der schimmert heller als ein möglich gewesener EM-Hattrick. „Ich werde jetzt noch ein paar Rennen fahren, dann geht es eh schon los“, meinte der Vizeweltmeister, der am 1. September seinen Traum in Andorra verwirklichen will. Mit der Gewissheit: Die EM-Disqualifikation heizte den Ehrgeiz für Gold jetzt schon an.
Im Cross Country landeten die Tiroler indes im Spitzenfeld: Anna Spielmann fuhr bei den Junioren auf Rang neun. Max Foidl (U23) wurde 17. Die Kirchbergerin Lisi Osl kam in der Elite auf Rang 20, der Ötztaler Karl Markt auf Rang 18.