Russischer Oligarch hält deutliche Mehrheit an Sulzer
Zürich (APA/Reuters) - Der russische Oligarch Viktor Vekselberg hält nach seiner Offerte für Sulzer eine deutliche Mehrheit an dem Schweizer...
Zürich (APA/Reuters) - Der russische Oligarch Viktor Vekselberg hält nach seiner Offerte für Sulzer eine deutliche Mehrheit an dem Schweizer Industriekonzern. Nach Abschluss des Pflichtangebots seiner Firma Renova kommt der Milliardär auf knapp 63 Prozent der Sulzer-Aktien, wie das Unternehmen am Montag mitteilte.
Eigentlich wollte der Oligarch Sulzer gar nicht kaufen, sondern mit dem Schritt lediglich den Weg für einen Aktienrückkauf frei machen. Das Unternehmen sitzt nach einem Spartenverkauf im Vorjahr auf rund 800 Mio. Franken (732 Mio. Euro). Ohne weitere Zukäufe wäre der Anteil des Oligarchen im Zuge eines Aktienrückkaufs über die für eine Pflichtofferte maßgebliche Schwelle von 33,3 Prozent geklettert.
Die Analysten von Kepler Cheuvreux erklärten, nach ihrer Einschätzung habe Renova gehofft, dass nur wenige Aktionäre das Angebot annehmen. Doch mit der Talfahrt an der Börse sei das Angebot von 99,20 Franken für viele Anteilseigner attraktiv geworden. Am Montag notierte das Papier bei 95,5 Franken.
Renova erklärte, das Unternehmen wolle nun strategische Optionen abwägen und „zu gegebener Zeit“ darüber informieren. „Im Moment ist alles offen“, sagte ein Sprecher.
Bevor der Deal über die Bühne gehen kann, benötigt Vekselberg aber noch grünes Licht der zuständigen Kartellwächter. Hintergrund dafür sei, dass der Oligarch mit seiner Offerte die Schwelle von 50 Prozent überschritten habe. Der Abschluss der Übernahme werde sich dadurch verzögern, teilte Renova mit.
Damit steigt auch die Unsicherheit für die Aktionäre, die ihre Sulzer-Papiere Vekselberg angedient hatten: Sie sollten ihr Geld eigentlich bis 16. Oktober erhalten. Diese Frist kann der Oligarch nun laut Angebotsprospekt bis zum 21. Dezember verlängern.
~ ISIN CH0038388911 WEB http://www.sulzer.com/ ~ APA239 2015-10-05/12:21