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Eigenkapital der heimischen KMU gestiegen

Es zeigt sich ein deutlicher Eigenkapitalaufbau der KMU trotz schwieriger konjunktureller Lage.
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Negatives Eigenkapital bei Kleinen und Mittleren Firmen kein Vorzeichen einer drohenden Insolvenz.

Wien –Die heimischen kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) haben in den letzten fünf Jahren kontinuierlich Eigenkapital aufgebaut: Die durchschnittliche Eigenkapitalquote ist innerhalb dieses Zeitraumes um 4 Prozent-Punkte angestiegen.

Aktuelle Auswertungen aus der Bilanzdatenbank der KMU Forschung Austria von knapp 68.000 Jahresabschlüssen zeigen, dass die österreichischen KMU ihre durchschnittliche Eigenkapitalquote in den letzten Jahren deutlich steigern konnten. So lag der Wert zu Beginn der Wirtschaftskrise 2008/09 bei 26 %, während sie im aktuell auswertbaren Jahr 2013/14 bereits bei 30 Prozent.

Der Anstieg der Eigenkapitalquote der österreichischen KMU ist nicht auf eine Bilanzverkürzung zurückzuführen. Im Beobachtungszeitraum lag die Investitions-deckung der Klein- und Mittelbetrieben jeweils über 100 % - dies bedeutet, die Investitionen im Durchschnitt die Abschreibungen überstiegen. „Trotz einer im gesamten Zeitraum herausfordernden konjunkturellen Entwicklung haben die KMU ein solides finanzielles Fundament für die Zukunft gelegt“, so Peter Voithofer, Direktor der KMU Forschung Austria. „Die finnzielle Basis zur Finanzierung von weiteren (Erweiterungs-)Investitionen wäre somit vorhanden.“

Auch im internationalen Vergleich liegt Österreich im guten Mittelfeld. Knapp 55 Prozent der österreichischen KMU haben mehr als 30 Prozent Eigenkapital. In Polen und Tschechien ist der Anteil zwar höher, in Deutschland, Italien und der Slowakei aber niedriger, ergab ein Vergleich der Wirtschaftsauskunftei CRIF.

In Österreich haben zugleich knapp 20 Prozent der Kleinen und Mittleren Unternehmen ein negatives Eigenkapital, aber auch das sei nicht beunruhigend. Firmen mit negativem Eigenkapital schlittern nicht häufiger in die Insolvenz, sagt CRIF-Österreich-Chef Boris Recsey. In Deutschland ist dieser Anteil mit 27 Prozent sogar noch höher. Auch in der Slowakei hat ein größerer Anteil der KMU ein negatives Eigenkapital.

In Polen hat nach CRIF-Erhebungen vor allem die Skepsis der Unternehmer gegen Bankkredite dazu geführt, dass KMU ein relativ hohes Eigenkapital aufweisen. Auch das laufenden Förderprogramm der EU stütze die Entwicklung der KMU. In Tschechien wiederum sind es steigende Exporte, die die Wirtschaft ankurbeln. Seit 1998 ist die Eigenkapitalquote der KMU des Landes im Aufwind. Handelsunternehmen können häufig sogar auf eine Quote über 80 Prozent verweisen. (APA, TT.com)