„Schlafstadt“ hat Ärger ausgelöst
VP-Bezirkschef Toni Mattle genießt volles Vertrauen des Parteitages. Landecks Bürgermeister Jörg übte geharnischte Kritik beim Parteitag.
Landeck –Ordentlicher ÖVP-Bezirksparteitag am Montagabend, gute Stimmung unter den Delegierten, Landeshauptmann Günther Platter, der „gerechte Asylquoten“ einfordert sowie Landtagsvizepräsident Toni Mattle, der als einziger Kandidat für den Job des Bezirksparteivorsitzenden angetreten ist: Was kann da noch Außergewöhnliches passieren? – Es war die Rede von Standort-Bürgermeister Wolfgang Jörg, die einige Parteifunktionäre offenbar so nicht erwartet hatten.
Negativ-Botschaften in der Debatte zur Weiterentwicklung der Handelsstadt Land-eck hätten ihn heftig geärgert, verriet Jörg am Dienstag gegenüber der TT. „Dass sich Landeck zu einer Schlafstadt entwickelt und dass uns die Leute aus den Tälern durch die Tunnels in Richtung Imst umfahren – das ist kontraproduktiv. Das sind entbehrliche wie rufschädigende Behauptungen.“ Damit werde auch die Arbeit des Gemeinderates diskreditiert. „Da setzt man sich jahrelang für den Aufschwung ein. Und mit wenigen unbedachten Sätzen wird vieles kaputt gemacht, das Reizwort Schlafstadt bleibt hängen.“ Er hätte sich etwas mehr Sensibilität in der Kommunikation erwartet, resümierte Jörg.
Andererseits teilte er Lob aus: „Dem Landeshauptmann verdanken wird den Fortbestand der Pontlatz-Kaserne und die Seveso-III-Lösung für die Donau Chemie.“ Beim Landecker Bachelor-Studium habe sich zudem LR Bernhard Tilg kräftig ins Zeug gelegt.
Bei der Neuwahl durfte sich Bezirksobmann Mattle über 100 Prozent Zustimmung der rund 100 Delegierten freuen. Seine Stellvertreter sind Elmar Monz (Bauern), Christian Matt (Arbeitnehmer, Jugend) und Barbara Trenkwalder (Frauen). Wie Platter plädierte auch Mattle für Mithilfe bei der Suche nach Asylquartieren. Sein politisches Credo zum Bezirk fasste er so zusammen: „Ich sehe Tourismus und Landwirtschaft als Zukunftszwillinge. Sie brauchen einander.“ (hwe)