50.135 Bulgaren und Rumänen im Arbeitsmarkt, jeder 10. arbeitslos
Wien (APA) - Anfang 2014 öffnete Österreich nach Ablauf der EU-Übergangsfristen den Arbeitsmarkt für Rumänen und Bulgaren, Wifo und IHS rech...
Wien (APA) - Anfang 2014 öffnete Österreich nach Ablauf der EU-Übergangsfristen den Arbeitsmarkt für Rumänen und Bulgaren, Wifo und IHS rechneten damals mit jährlich 5.500 zusätzlichen Zuwanderern - gekommen sind aber im Vorjahr doppelt so viele. Im August 2015 waren schließlich 50.135 Bulgaren und Rumänen am Arbeitsmarkt tätig, weitere 6.315 waren arbeitslos, so das Sozialministerium auf APA-Anfrage.
Der Andrang auf den heimischen Jobmarkt habe aber nachgelassen, erklärte das Ministerium.
Vor zehn Jahren lebten 6.248 bulgarische Staatsbürger in Österreich, zehn Jahre später sind es 19.607. Bei den rumänischen Staatsbürgern stieg die Zahl von 17.750 auf 73.374, geht aus den Zahlen der Statistik Austria hervor. Zum Vergleich: Die Zahl der Türken blieb mit rund 110.000 stabil, bei Deutschen wuchs sie von 91.194 auf 170.475 Personen.
Wie die „Presse“ heute, Dienstag, mit Verweis auf das deutsche Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung berichtet, sind heuer alleine im August 12.000 Personen aus Bulgarien und Rumänien nach Deutschland eingewandert. Der Studie zufolge werden für heuer 130.000 bis 150.000 Zuwanderer aus beiden Ländern erwartet. Das ist mehr als 2014 - damals wanderten zwischen 125.000 und 130.000 Menschen zu.
Derzeit leben 637.000 Rumänen und Bulgaren in Deutschland. Im Vorjahr bezogen 64.000 Rumänen und Bulgaren Hartz-IV-Leistungen. Mittlerweile ist die Zahl auf 105.000 angestiegen. Das bedeutet, dass rund 17 Prozent aller in Deutschland lebenden Bulgaren und Rumänen auf Harz-IV-Leistungen angewiesen sind. Viele davon sind „Aufstocker“, die ihren niedrigen Lohn mit Hartz IV aufbessern.
S-Angaben zufolge liegt die Arbeitslosenquote bei den in Österreich lebenden Rumänen bei 10,8 Prozent und bei den Bulgaren bei 13,1 Prozent. Noch höher ist allerdings die Quote bei den in Österreich lebenden Türken mit 17,6 Prozent, berichtet die „Presse“. Das Land Salzburg hatte kürzlich eine Bildungsstudie veröffentlicht, wonach Jugendliche aus Familien aus dem ehemaligen Jugoslawien zu etwa 25 Prozent ihre Ausbildung abbrechen, bei türkischen Familien mehr als 50 Prozent.
~ WEB http://www.ams.at ~ APA157 2015-10-06/10:59