Protest gegen Südsudans geplante Zersplitterung in Bundesstaaten
Juba (APA/dpa) - Der südsudanesische Präsident Salva Kiir hat mit einer angekündigten Zersplitterung der zehn Bundesstaaten des Landes in 28...
Juba (APA/dpa) - Der südsudanesische Präsident Salva Kiir hat mit einer angekündigten Zersplitterung der zehn Bundesstaaten des Landes in 28 neue Provinzen internationalen Protest ausgelöst. Die geplante Aufteilung verstoße gegen den Geist des Friedensabkommens, betonte ein Sprecher der EU-Außenbeauftragten Federica Mogherini.
Kiir hatte am Montagabend im nationalen Fernsehen erklärt, die Aufteilung in die neuen Bundesstaaten würde mit sofortiger Wirkung gelten, die Gouverneure würden zu einem späteren Zeitpunkt ernannt werden.
Das von der südsudanesischen Regierung am 26. August unterzeichnete Abkommen sieht in dem ölreichen Land eine Teilung der Macht zwischen Präsident Salva Kiir und Rebellenführer Riek Machar vor. Der Machtkampf wird seit Dezember 2013 mit Waffen ausgetragen. Zehntausende sind seither getötet worden, mehr als 2,2 Millionen Menschen wurden vertrieben. Zu den Motiven für die Zersplitterung der Bundesstaaten gab es zunächst keine Angaben. Beobachter gehen davon aus, dass sie der Festigung der Macht von Kiir dienen soll.
Ein UNO-Sprecher hatte am Vortag in New York darauf hingewiesen, dass sich Hilfsorganisationen angesichts heftiger werdender Kämpfe in den Provinzen Koch und Leer zunehmend besorgter über die Lage der Bevölkerung äußerten. Mehrere Organisationen hätten ihr Personal nach Übergriffen aus Leer abgezogen. Rund 4,6 Millionen der geschätzt zwölf Millionen Südsudanesen sind dieses Jahr nach UNO-Angaben auf Lebensmittelhilfen angewiesen.