22,5 Kilo Cannabiskraut verkauft: Prozess gegen 27-Jährigen Wiener 1

Wien (APA) - Weil er 22,5 Kilogramm Cannabiskraut und obendrein mehrere Dutzend Ecstasy-Tabletten verkauft haben soll, hat sich am Mittwoch ...

Wien (APA) - Weil er 22,5 Kilogramm Cannabiskraut und obendrein mehrere Dutzend Ecstasy-Tabletten verkauft haben soll, hat sich am Mittwoch ein 27-jähriger Wiener vor einem Schöffensenat verantworten müssen. Mitangeklagt waren vier langjährige Bekannte des Mannes, die an dem schwunghaften Handel beteiligt waren. Um die Nachfrage zu stillen, hatten die Kriminellen auch zwei Indoor-Plantagen betrieben.

Der Hauptangeklagte und zwei seiner Komplizein weisen einschlägige Vorstrafen auf. Dies hielt sie nicht davon ab, ab Juli 2014 „im Hinblick auf ihre triste finanzielle Situation in unterschiedlichen Konstellationen Suchtgifthandel zu betreiben, um fernab einer geregelten Beschäftigung ein geregeltes Einkommen zu erzielen“, wie Staatsanwältin Tatiana Spitzer-Edl in ihrer Anklageschrift festhält.

Am 26. März klickten dann die Handschellen. In einer Wohnung in Wien-Meidling, die einer der Angeklagten dem 27-Jährigen zur Cannabis-Zucht überlassen hatte, wurden 172 Pflanzen sichergestellt, die in voller Blüte standen. Der 27-Jährige, der 3.000 Euro in die Plantage investiert hatte, hätte just am darauf folgenden Tag ernten wollen. Eine weitere, etwas kleinere Plantage mit 79 Stauden flog in Wien-Favoriten auf, wo sich ein weiterer Angeklagter, dem der 27-Jährige auf Kommission 7,2 Kilogramm Cannabis zum Weiterverkauf überlassen hatte, zusätzlich im Eigenanbau versuchte.

Die Angeklagten waren durchwegs geständig, bestritten aber die inkriminierten Mengen. Dabei handle es sich um eine „Hochrechnung der Polizei“, sagte der 27-Jährige. „Ich war ja auch auf Urlaub“, gab er zu bedenken. Da hätte er nichts verkaufen können. Sein Mandant sei nicht „der klassische Suchtgifthändler“, gab sein Verteidiger Philipp Wolm zu bedenken. Er habe die Drogen mitunter verschenkt und in einem Fall gegen einen Hund eingetauscht. Den 27-Jährigen habe „nicht die reine Gier“ angetrieben, meinte Wolm.