Die Zillertalbahn ist kräftig am Modernisieren
In Fügen, Ramsau und Mayrhofen wird in neue Infrastruktur investiert. Derzeit ist im vorderen Zillertal ein Schienenersatzverkehr nötig.
Von Angela Dähling
Fügen, Ramsau –Von der Bahn in den Bus und vom Bus zurück in die Bahn, heißt es für Zillertalbahnreisende derzeit im vorderen Zillertal. Noch bis zum 18. Oktober werden im Bereich Gagering auf 1400 Metern die mehr als 30 Jahre alten Gleise erneuert und der Unterbau saniert. Zur Umfahrung ist daher ein Schienenersatzverkehr zwischen Fügen und Schlitters eingerichtet. Weit größere Baustellen haben die Zillertaler Verkehrsbetriebe noch in Ramsau und Mayrhofen.
In Ramsau wurde das Bahnhofsgebäude abgerissen. „Es kommt auch keines mehr hin, weil unsere Zugbegleiter ja ohne Aufschlag im Zug kassieren“, erklärt ZVB-Vorstand Wolfgang Stöhr. Stattdessen wurde ein breiter Mittelbahnsteig sowie ein gemeinsamer Bus-Bahnsteig geschaffen. „Zukünftig können zwei Züge gleichzeitig in den Bahnhof einfahren“, erklärt Bahnmeister Hannes Obholzer.
Beide Bahnsteige sollen im Frühjahr 2016 eine Überdachung erhalten. „Danach wird das Fahrgastinfosystem weiter ausgebaut und kostenlose WLAN-Nutzung möglich sein“, weiß Obholzer. „Und im nordöstlichen Bereich wird in Kooperation mit den umliegenden Gemeinden eine Aufenthaltszone bzw. Grünfläche samt selbstreinigendem, behindertengerechten WC errichtet.“ Ein überdachter Fahrradabstellplatz mit einer kostenlosen E-Bike-Ladestelle und 15 P&R-Stellplätzen runden das 800.000-Euro-Projekt ab, zu dem auch eine zuggesteuerte automatische Lichtzeichenanlage an der unfallträchtigen Eisenbahnkreuzung zählt. Obholzer: „Sie soll in den nächsten Tagen in Betrieb genommen werden.“
Auch am Bahnhof Mayrhofen sind zur Errichtung des provisorischen Busterminals die Bagger aufgefahren. Dabei werden unter anderem die ehemalige Stückgutumladerampe sowie ein Ladegleis rückgebaut, um Platz für einen gemeinsamen Bahn-Bussteig zu schaffen. Laut Wolfgang Stöhr gelte es jetzt die Finanzierung für den großen Bahnhofsneubau auf die Füße zu stellen. „Die Ausschreibung für den Architektenwettbewerb muss daher noch warten“, erklärt Projektkoordinator Jochl Grießer.