Freizeit

In Telfs entsteht eine neue Spielwiese für Kletterfreaks

© Architekturhalle Telfs

Der Alpenverein setzt im neuen Kletterzentrum schwerpunktmäßig auf den Boulderbereich – und sieht keine Konkurrenz zu Innsbruck und Imst.

Telfs –Baubeginn war bereits Ende August, gestern erfolgte nun auch der offizielle Spatenstich für das neue Kletterzentrum in Telfs. Beim Sportzentrum, südlich der Tennishalle, entsteht bis Juni 2016 ein futuristisch anmutender Bau, der rund 1450 Quadratmeter an Indoor- und Outdoor-Kletterwänden bereithält. Die Marktgemeinde Telfs, die als Errichterin fungiert, geht von – im Juni nach oben korrigierten – Baukosten in Höhe von 2,1 Mio. Euro aus, wobei Gemeinde und Land je 800.000 Euro beisteuern. Weitere 300.000 Euro kommen vom Alpenverein, 200.000 vom Tourismusverband.

Betrieben wird das Kletterzentrum von der Alpenvereinssektion Hohe Munde, die dafür eigens eine GmbH gegründet hat. Sie wird die Eintritte kassieren und im Kletterzentrum auch ein Bistro mit 30 Sitzplätzen und Terrassenbetrieb führen, ebenso einen kleinen Ausrüstungsverleih und einen Vertrieb für Sportkletterartikel. Die Sektion hat rund 2000 Mitglieder – und ist damit der größte Sportverein in der Region. „Wir wachsen kontinuierlich um 80 bis 100 Mitglieder jährlich“, freut sich Vorsitzender Andreas Bstieler, „und durch das neue Kletterzentrum erwarten wir uns einen weiteren Zuwachs.“

Generell ist der Neubau von enormer Bedeutung für den Verein. Zwar betreibt man seit 1993 eine Kletterhalle am ehemaligen Pischl-Gelände in Telfs – damals übrigens eine der ersten in ganz Tirol –, doch diese platzt seit Jahren aus allen Nähten: „Wir mussten jedes Jahr 60 bis 100 Jugendliche nach Hause schicken, weil wir keinen Platz hatten“, erzählt Bstieler. „Nun können wir endlich auch jene bedienen, die schon lange Interesse zeigen.“ Viele Segmente – etwa Therapieklettern oder Klettern als Gesundheitsvorsorge – habe man bisher „gar nicht bearbeiten können“, führt Bstieler aus, „auch um Kinder und Jugendliche haben wir nicht aktiv geworben.“ All das soll sich nun ändern. Im neuen Kletterzentrum wird es vielfältige Angebote für den Schulsport geben – für Schüler auch außerhalb der Schulzeiten –, spezielle Programmpunkte für blinde und sehbehinderte Menschen sind ebenfalls geplant.

Obwohl das neue Telfer Kletterzentrum geographisch genau zwischen jenen in Imst und Innsbruck liegen wird, sieht Bstieler keine Konkurrenz: Zum einen lege man den Schwerpunkt ganz bewusst auf den Bereich Bouldern, also auf das Klettern ohne Seil und Gurt, weniger auf den Vorstieg. „Wir bedienen also eine Nische.“ Zum anderen sei das Potenzial im Sportkletterbereich „noch bei Weitem nicht ausgeschöpft“, glaubt Bstieler. Und „neue Infrastruktur weckt auch neues Interesse“.

Auch Bürgermeister Christian Härting geht von einer guten Auslastung der Halle aus. Schließlich sei Klettern „kein Trendsport mehr, sondern ein Breitensport“. Er sieht das Kletter-Eldorado als wichtige Ergänzung zum bestehenden Telfer Sportzentrum: Dessen Infrastruktur, allen voran die Tiefgarage, könne durch das Kletterzentrum „mitgenutzt und dadurch noch besser ausgelastet werden“. (md)

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