Steirischer Polizist bekam für Amtsmissbrauch acht Monaten bedingt

Graz (APA) - Ein Polizist ist im Grazer Straflandesgericht am Donnerstag wegen Amtsmissbrauchs zu acht Monaten bedingter Haft verurteilt wor...

Graz (APA) - Ein Polizist ist im Grazer Straflandesgericht am Donnerstag wegen Amtsmissbrauchs zu acht Monaten bedingter Haft verurteilt worden. Ihm wurde vorgeworfen, für private Zwecke Abfragen im Polizeicomputer getätigt zu haben. Der Mann gab an, seine Freundin hätte ihn darum gebeten, alle weiteren Einsichten seien „zufällig“ passiert. Er wurde zu acht Monaten bedingter Haft verurteilt.

Die Abfragen hatten nachweislich stattgefunden, die Zeiten sind im automatischen Protokoll penibel aufgelistet. Doch der Beamte meinte, seine Freundin habe ihn nur gebeten, eine Abfrage wegen eines alten Schadensersatz-Falles für sie zu machen, und er willigte ein. Dann fand er aber laut Staatsanwältin Katharina Doppelhofer andere Informationen über sie, die er sich offenbar genauer anschaute. Dabei handelte es sich unter anderem um eine Anzeige wegen Stalkings und eine Geschichte wegen gefährlicher Drohung, wovon er nichts gewusst hatte.

Der Richter hatte in gewisser Weise Verständnis für den Angeklagten, wies ihn aber darauf hin, dass solche privaten Nachforschungen unter allen Umständen strafbar sind. Die Strafe des Schöffensenats fiel dann mit acht Monaten bedingt eher mild aus. Der zweite Vorwurf - er soll seine Freundin geschlagen haben, nachdem sie ihn mit seiner Ex-Frau im Bett erwischt hatte - erhärtete sich nicht, da wurde der Polizist freigesprochen. Da alle Beteiligten inklusive Anklägerin mit diesem Urteil zufrieden waren, wurde es auch sofort rechtskräftig.