Europas Leitbörsen schließen einheitlich mit Gewinnen

Frankfurt am Main (APA) - Europas Leitbörsen sind am Freitag einheitlich im Plus ins Wochenende gegangen. Der Euro-Stoxx-50 schloss bei 3.25...

Frankfurt am Main (APA) - Europas Leitbörsen sind am Freitag einheitlich im Plus ins Wochenende gegangen. Der Euro-Stoxx-50 schloss bei 3.250,31 Punkten und damit um 25,35 Zähler oder 0,79 Prozent fester. Auf Wochensicht beträgt das Plus damit 5,08 Prozent.

Das am Donnerstag veröffentlichte Sitzungsprotokoll der US-Notenbank Fed blieb Tagesthema und sorgte für Unterstützung. Zwar gaben die Notenbanker kein klares Signal für einen fixen Zeitpunkt der Zinserhöhung, allerdings werten viele Anleger den Inhalt als abwartende Haltung und für eine Fortsetzung der Politik des billigen Geldes. Die zu geringe Inflation bereitet der Fed weiterhin Sorge. Der Preisverfall beim Rohöl und die Aufwertung des Dollar sorgten voraussichtlich für „zusätzlichen Abwärtsdruck“, hieß es.

Auch die heute veröffentlichten Importpreise dürften der Fed keinen Druck bescheren, die Zinsen bald zu erhöhen, hieß es aus dem Handel. In den USA sind die Preise für eingeführte Güter im September weniger stark gesunken als erwartet. Die Importpreise gaben im Vormonatsvergleich um 0,1 Prozent nach, Analysten hatten mit einem Rückgang um 0,5 Prozent gerechnet.

Europäische Industriedaten blieben hingegen weitgehend unbeachtet. Die französische Industrie hat nach einer monatelangen Flaute wieder Tritt gefasst und überraschend stark an Schwung gewonnen. Wie das Statistikamt Insee mitteilte, stieg die Produktion im Vergleich zum Vormonat um 1,6 Prozent. In Italien sank die Industrieproduktion im August hingegen etwas stärker als erwartet.

Zu den Tagesgewinnern gehörten vor allem Minenwerte. In London schossen Glencore um 7,00 Prozent in die Höhe. Der unter Druck stehende Rohstoffkonzern will die jährliche Zinkproduktion angesichts weltweit sinkender Rohstoffpreise um ein Drittel reduzieren. Der Zinkpreis ist dieses Jahr um fast 25 Prozent eingebrochen. Verantwortlich dafür ist vor allem das stagnierende Wirtschaftswachstum in China, dem Hauptabnehmer des Rohstoffs.

Auch andere Branchenkollegen konnten davon profitieren. An der Börse in Stockholm schossen Boliden 12,89 Prozent nach oben. In Amsterdam legten Arcelormittal 5,99 Prozent zu. Das Unternehmen profitierte auch von einer Rating-Erhöhung durch JPMorgan von „Neutral“ auf „Overweight“.

Volkswagen-Aktien schlossen 3,00 Prozent im Plus. Die hohen Kosten für den Abgasskandal werden die Marke VW in diesem Jahr wahrscheinlich in die Verlustzone drücken. „Das wird so kommen, weil VW die Hauptlast im Konzern trägt“, sagte eine mit der Situation bei Volkswagen vertraute Person zu Reuters. Ein anderer Insider verwies auf die Rückstellungen von 6,5 Mrd. Euro, die VW für das dritte Quartal angekündigt hatte.

In Zürich schlossen Givaudan mit einem deutlichen Aufschlag von 4,44 Prozent. Der weltgrößte Aromen- und Riechstoffhersteller hat in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres weniger Umsatz erzielt: Die Verkaufserlöse sanken gegenüber der Vorjahresperiode um 0,5 Prozent auf 3,3 Mrd. Franken. Ohne Währungseffekt sowie Zu- und Verkäufe wäre der Umsatz um 2 Prozent gestiegen, teilte Givaudan mit.

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Index Änderung Änderung Zuletzt

Punkte Prozent Wien ATX 2.361,80 13,92 0,59 2.347,88 Frankfurt DAX 10.096,60 103,53 1,04 9.993,07 London FT-SE-100 6.416,16 41,34 0,65 6.374,82 Paris CAC-40 4.701,39 25,48 0,54 4.675,91 Zürich SPI 8.877,94 12,32 0,14 8.865,62 Mailand FTSEMIB 22.257,89 101,15 0,46 22.156,74 Madrid IBEX-35 10.309,60 128,40 1,26 10.181,20 Amsterdam AEX 441,65 -0,43 -0,10 442,08 Brüssel BEL-20 3.442,77 6,59 0,19 3.436,18 Stockholm SX Gesamt 1.483,74 19,25 1,31 1.464,49 Europa Euro-Stoxx-5 3.250,31 25,35 0,79 3.224,96

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Euro-Stoxx 340,54 2,01 0,59 338,53 ~

~ ISIN EU0009658145 ~ APA560 2015-10-09/18:07