Lebenslange Zwangsarbeit und Haftstrafen für Lynchmord in Madagaskar

Antananarivo (APA/AFP) - Zwei Jahre nach einem Lynchmord an drei Männern durch einen wütenden Mob in Madagaskar sind vier Verantwortliche zu...

Antananarivo (APA/AFP) - Zwei Jahre nach einem Lynchmord an drei Männern durch einen wütenden Mob in Madagaskar sind vier Verantwortliche zu lebenslanger Zwangsarbeit verurteilt worden. Ein Gericht in der Hauptstadt Antananarivo verurteilte am Freitag einen weiteren Angeklagten zu sieben Jahren Zwangsarbeit. Weitere Angeklagte erhielten Haftstrafen zwischen drei Monaten und sechs Jahren.

Ein wütender Mob hatte im Oktober 2013 auf der Touristeninsel Nosy Be einen Franzosen, einen Franko-Italiener und einen Madegassen brutal ermordet, nachdem dort die grausam verstümmelte Leiche eines Buben entdeckt worden war. Die Einheimischen warfen den drei Männern vor, den Achtjährigen entführt und umgebracht zu haben. Sie verdächtigten sie des Kindesmissbrauchs und des illegalen Organhandels.

Insgesamt standen wegen des Lynchmords 37 Verdächtige vor Gericht. 26 von ihnen wurden am Freitag freigesprochen. In dem Prozess hatten die meisten Angeklagten eine Beteiligung an dem Lynchmord abgestritten.

Die Insel Nosy Be zählt wegen ihrer schönen Sandstrände zu den Touristenmagneten Madagaskars. Allerdings ist die Gegend auch für zwielichtige Geschäfte und Sextourismus bekannt. Der Mord an dem achtjährigen Buben wurde bis heute nicht aufgeklärt.