Wien-Wahl: Juraczka gab Stimme ab und wollte nicht „Kaffeesud Lesen“
Wien (APA) - ÖVP-Spitzenkandidat Manfred Juraczka hat am späten Sonntagvormittag im Amtshaus Hernals in der Lienfeldergasse seine Stimme abg...
Wien (APA) - ÖVP-Spitzenkandidat Manfred Juraczka hat am späten Sonntagvormittag im Amtshaus Hernals in der Lienfeldergasse seine Stimme abgegeben. Begleitet wurde er von seiner Ehefrau Ellen. Für kurze Unruhe bei den Wahlhelfern sorgte der Umstand, dass Juraczka eine TV-Kamera beim Ankreuzen von hinten mitfilmen ließ.
Angekündigt war der Juraczka‘sche Urnengang für 11.00 Uhr. Und tatsächlich betrat der ÖVP-Spitzenkandidat das Wahllokal sogar einige Minuten zu früh. Gut gelaunt begrüßte er die wartenden Journalisten wie auch Wähler und Wahlhelfer. Dann nahm er seinen Stimmzettel und verschwand in der Wahlkabine. Einer Fernsehkamera erlaubte er, diesen Vorgang von hinten mitzufilmen - was Unruhe bei den Wahlhelfern auslöste. Einer raunte leise: „Des dürfens net.“
Schließlich warf er gemeinsam mit seiner Frau unter Blitzlichtgewitter die ausgefüllten Stimmzettel in die Urne. Es gehe ihm „wunderbar“, versicherte Juraczcka nach dem Vorgang: „Der erste Tag seit langem, wo ich ausschlafen konnte.“ Er werde jetzt mit seiner Familie essen gehen, sich danach noch etwas zurückziehen und später im Rathaus die Hochrechnungen und Ergebnisse verfolgen.
Auf Prognosen zum Wahlausgang und zum genauen Abschneiden seiner Partei wollte sich der ÖVP-Chef zunächst nicht einlassen: „Jetzt Kaffeesud Lesen bringt nichts.“ Schließlich ließ er sich doch noch hinreißen: „Ich hoffe, dass wir vor den Grünen liegen und ich glaube, dass Michael Häupl vor dem Herrn Strache liegen wird.“
Auf die Frage, wo genau denn seine Schmerzgrenze liege, um zurückzutreten, antwortete er ausweichend: „Jetzt haben wir noch ein paar Stunden, wo wir uns gedulden sollten. Dann wissen wir das Ergebnis.“ Dieses werde dann analysiert: „Dann können Sie von mir konkretere Antworten haben.“
Juraczka gab auch zu, dass der Wahlkampf aus seiner Sicht nicht optimal verlaufen ist: „In der Tat habe ich mir von Wahlkampf erwartet, dass wir uns mehr den Zukunftsthemen der Stadt widmen hätten können.“ Diese seien ihm aufgrund der Flüchtlingsthematik und der Fokussierung auf das Duell SPÖ-FPÖ zu kurz gekommen. „Ein Wahlkampf ist kein Wunschkonzert“, so der ÖVP-Landeschef.
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