Literatur

Psychoanalytiker und Autor Arno Gruen mit 92 Jahren gestorben

Wissenschafter Arno Gruen verstarb am 20. Oktober im Alter von 92 Jahren. Der Pyschoanalytiker setzte sich mit psychologischen Ursachen für Gewalt und Fremdenhass auseinander.

Stuttgart, Zürich – Der deutsche Psychoanalytiker und Buchautor Arno Gruen ist im Alter von 92 Jahren gestorben. Wie sein Verlag Klett-Cotta am Donnerstag in Stuttgart mitteilte, starb er am 20. Oktober in Zürich.

Der Wissenschafter hat sich vor allem mit den psychologischen Ursachen für Gewalt und Fremdenhass sowie mit den Voraussetzungen für Autoritätsgläubigkeit und Demokratie beschäftigt, heißt es in der Mitteilung des Verlages. Für sein Werk „Der Fremde in uns“ erhielt Gruen im Jahr 2001 den Geschwister-Scholl-Preis. Auch im hohen Alter hat sich Gruen noch mit aktuellen gesellschaftlichen Themen auseinandergesetzt. Darunter in seinem 2015 erschienen Buch „Wider den Terrorismus“, in dem er unter anderem die Anschläge in Frankreich thematisiert.

Der 1923 in Berlin geborene Gruen war 1936 mit seiner jüdischen Familie in die USA emigriert. Nach dem Studium der Psychologie leitete er den Verlagsangaben zufolge ab 1954 die psychologische Abteilung der ersten therapeutischen Kinderklinik in New Yorker Stadtteil Harlem. Es folgten Professuren in Neurologie und Psychologie. Seit 1979 lebte und praktiziert Arno Gruen in der Schweiz. (APA/dpa)