Bad Häring lotet sein Energiesparpotenzial aus
Die jüngste e5-Gemeinde versucht mit einer Fragebogenaktion den Energieverbrauch der rund 1000 Haushalte des Ortes zu erheben.
Von Michael Mader
Bad Häring –Der Kurort gibt in Sachen Energieeinsparung Gas: Alle Haushalte in Bad Häring sind über die Gemeindezeitung aufgerufen worden, Auskunft über ihren Energieverbrauch, die Art der verwendeten Energieträger oder etwaige Sanierungswünsche Auskunft zu geben. Hintergrund ist, ein möglichst umfangreiches Bild in der jüngsten e5-Gemeinde über das mögliche Energieeinsparungspotenzial zu erhalten. „Wir können aber auch gezielt auf die Befragten zugehen und mit ihnen Einzelberatungsgespräche vereinbaren“, sagt Bürgermeister Hermann Ritzer, dem besonders wichtig war, dass der gesamte Gemeinderat dafür ist, in das e5-Programm einzutreten.
Ziel des e5-Aktionsprogrammes ist unter anderem, Energieprozesse zu modernisieren, Energie effizienter und intelligenter zu nutzen und klimaschonende, erneuerbare Energieträger vermehrt einzusetzen. „Bewertet werden e5-Gemeinden ähnlich den Hauben bei Restaurants“, erklärte Energie-Tirol-Geschäftsführer Bruno Oberhuber, der gemeinsam mit Landeshauptmann-Stellvertreter Josef Geisler am Freitagvormittag den Startschuss für die Haushaltsbefragung gab. Je nach Umsetzungsgrad von geplanten Maßnahmen werden die teilnehmenden Gemeinden übrigens mit einem bis fünf „e“s ausgezeichnet.
Die Gemeinde Bad Häring betreibt über die Bioenergie Tirol bereits ein Biomasseheizwerk mit regionalen Brennstoffen. Ritzer: „Damit sparen wir im Jahr 1,33 Millionen Liter Heizöl ein. Angeschlossen an die Fernwärme sind nahezu alle großen Gebäude in Bad Häring.“ Es gebe aber durchaus noch freie Kapazitäten.
„Wir stellen den Gemeinden mehr als 80 verschiedene Maßnahmen zur Energieeinsparung vor und setzen gerade bei kleinen Gemeinde sehr auf persönliche Betreuung“, sagt Oberhuber. Für die Stadt Wörgl seien aber beispielsweise die Bewertungskriterien andere als für Bad Häring. Für Geisler, der auch Energie-Landesrat und Obmann von Energie Tirol ist, ist es ganz wichtig, dass die Gemeinden mit ihren Bürgern zusammenarbeiten: „Dass sich Tirol bis 2050 selbstständig mit heimischen Energieträgern versorgen kann, soll nicht nur ein Symbol sein, sondern etwas, das wir auch durchziehen wollen.“